11.02.2020
1 Foto

16 Teams sorgen für volles Programm bei ESG-Handballern

Zu den größten Sportvereinen unserer Stadt zählt die Eschweiler SG Handball mit rund 250 Aktiven. Kaum im Scheinwerferlicht der öffentlichen Wahrnehmung stehend, leistet der – nach dem Aus des TFB Röhe im letzten Sommer – leider einzige Handball-Klub an der Inde beachtliche Arbeit. Drei Herren-, eine Damen- und zwölf Jugendmannschaften (darunter zwei reine Mädchenteams) machen es nötig, das Training auf sechs verschiedene Hallen im gesamten Stadtgebiet zu verteilen. Das bedeutet regelmäßig eine koordinative Großaufgabe für den 15-köpfigen Vorstand um Jugendleiter Christoph Paschke, den 2. Vorsitzenden Armin Alten und den 1. Vorsitzenden Michael Weber. Gerne würde der Klub seine Teams in der Eichendorffhalle vereinen. An der Lessingstraße finden alle Heimspiele statt und die 1. Herrenmannschaft, die Weber selbst trainiert, kämpft dort derzeit um den Aufstieg von der Kreisliga Aachen-Düren in die Landesliga. Mit den hartnäckigen Rivalen BTB Aachen III und HC Weiden IV wird sich die ESG auf der Zielgeraden der im Mai endenden Saison messen. „Bis dahin gilt es, konzentriert zu bleiben und Punkte zu holen. Wir müssen zwar nicht hoch, aber wir wollen es natürlich“, stellt Weber klar.

Eine stolze Besonderheit: Alle (unentgeltlich auflaufenden) Feldspieler gehörten zuvor der eigenen Jugend an, stammen aus oder wohnen in Eschweiler. Das führt bei den Anhängern zu einer hohen Identifikation. Selbst in der Karnevalszeit ziehen mehr als 100 Fans an Kassierer Frank Zander vorbei und trommeln oder klatschen zu den Treffern, bei denen Hallen-DJ Thomas Pletz für jeden Torschützen individuelle Musik auflegt.

Nur in zwei Auswärtsspielen mussten sich Jonas Boese, Sven Lützeler, Simon Müller und Co. knapp geschlagen geben. Dabei kam ein – in höheren Ligen übliches – Haftmittel für die Hände zum Einsatz, welches in der Eichendorffhalle (noch) nicht erlaubt ist. „Es laufen gute Gespräche mit der Stadt, sodass sich das eventuell bald ändern könnte. Begegnen 1. Mannschaft oder unsere höherklassigen Jugendteams auswärts Gegnern, die den harzigen Kleber nutzen und mit ihm trainieren, sind wir massiv im Nachteil. Bei den Niederlagen der Ersten konnten wir zudem personell nicht aus dem Vollen schöpfen“, spielt Weber auf den damaligen Ausfall von Maik Thielen an. Der 29-Jährige ist eine Größe in der Abwehr. Auch Kapitän Philipp Morsch gehört mit 27 Jahren schon zu den Erfahrenen. Die vielen Youngster tragen wiederum zum hohen Tempo im besten Angriff der Liga bei. Bei den letzten souveränen Erfolgen gegen Stolberger SV II (37:27, Foto) und VfR Übach-Palenberg (38:24) waren Niels Hoffmann und der erst 18-jährige Leon Weber die besten Werfer.

Für talentierten Nachwuchs ist bereits gesorgt: Die B-Jugend, die die Oberliga anpeilt, und die A-Junioren sind auf Meisterkurs. Gerade angesichts dieser Leistungen würden die Verantwortlichen sich mehr Anerkennung in der breiten Bevölkerung wünschen. „Wir arbeiten seit 17 Jahren kontinuierlich und betreiben Jugendförderung mit steigenden Mitgliederzahlen“, betont Michael Weber. Am Wochenende gibt es erneut Gelegenheit, bei diversen Heimspielen vorbeizuschauen. Nach einer Partie der D-Jugend empfangen die von Gennadi Fröhlich und Franco Griguoli trainierten Damen (5. der Kreisliga) am Samstag um 15.30 Uhr Gürzenich. Anschließend fordert das 2. Herrenteam den Tabellenführer der 1. Kreisklasse, Birkesdorf II, heraus (17.30 Uhr), ehe die Erste ab 19.30 Uhr gegen Weiden III den siebten Sieg in Serie anstrebt. Am Sonntag folgen von 9.30 Uhr bis in den frühen Nachmittag weitere Jugendspiele. Weber: „Bei uns herrscht immer volles Programm.“ Tim Schmitz