14.01.2020
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Weisweiler sentimental nach Sieg bei der Jubiläums-Stadtmeisterschaft

Bei der Jubiläumsausgabe, der 30. Eschweiler Hallenfußball-Stadtmeisterschaft der Sparkasse, errang Fortuna Weisweiler am ersten Wochenende des Jahres wie im letzten Winter den Siegerpokal von Schirmherr Rudi Bertram. Falls die Fusion der Fortuna mit Germania Dürwiß und SCB Laurenzberg am 30. Januar von den Mitgliedern der Vereine abgesegnet wird, bedeutete der dritte Hallentitel einen fabelhaften Abschluss für Weisweiler als eigenständiger Klub bei den Stadtmeisterschaften. Diese spezielle Situation mit dem Blick in eine hoffnungsvolle Zukunft, aber nun mal auch auf zur Neige gehende Ären führte zu sicht- und spürbaren Sentimentalitäten bei einigen Fortunen und ebenso bei Frank Dickmeis. Der Verantwortliche des diesjährigen Ausrichters Dürwiß freute sich mit den wohl baldigen Kollegen, seine Stimme schwankte jedoch, als er das wahrscheinlich letzte Turnier seiner Germania für beendet erklärte.

4000. Tor gefallen

In dem stellte Weisweiler mit der insgesamt neunten Finalteilnahme den Rekord von Eschweiler SG und Rhenania Eschweiler ein. Von Anfang an wurde deutlich, dass sich die Auswahl von Trainer Lars Sachße etwas vorgenommen hatte. Letztlich verlor sie keine einzige Partie. Schon in der Vorrunde verabschiedeten sich hingegen wie 2019 Rhenania Eschweiler und die Dürwißer, die nur im Derby gegen SCB Laurenzberg punkteten (5:5). Der mit vielen Neuzugängen gespickte SCB verbuchte während der Vorrunde respektable Ergebnisse, die Endrunde am Sonntag missriet allerdings mit drei Niederlagen und dem Ausfall von Guido Skorna. Es war zum Glück die einzige Verletzung an zwei torreichen Tagen im Berufskolleg. Unter anderem fiel der 4000. Treffer in der Geschichte der Hallenstadtmeisterschaft durch Ahmed Malla-Ismail von Falke Bergrath. Das spielerische Niveau blieb zwar im Durchschnitt hinter dem Raiffeisen-Cup zurück, doch Spannungsbogen und Emotionalität waren vor und auf der bestens gefüllten Tribüne gewohnt hoch.

Lohn ohne Torwart weiter

Der Endrunden-Gruppe B drückten Weisweiler und der SC Berger Preuß, der sein letztes Gruppenmatch gegen den FV Eschweiler hoch gewann (5:1) und sich so noch den ersten Platz griff, ihre Stempel auf. In Gruppe A präsentierte sich Raiffeisen-Cup-Überraschungssieger Falke Bergrath stark, trotz einer 1:2-Niederlage zum Auftakt gegen den SV St. Jöris. Die bis dato so stabilen St. Jöriser fielen anschließend ab, unterlagen den kämpferischen Hehlrathern (1:2) und rannten gegen Rhenania Lohn kopflos dem 0:1-Rückstand hinterher. Die Lohner traten mit nur zwei Wechselspielern und ohne gelernten Torhüter an. Ausgerechnet in dieser nachteiligen Konstellation schafften es die Rhenanen erstmals seit 2005 ins Halbfinale. Dort war für Aushilfskeeper Simon Lauscher und Co. aber die Luft raus. Der Berger Preuß bahnte sich beim 7:1 gefahrlos seinen Weg ins Endspiel (Tore: 3 x Mike Gebauer, je 2 x Thomas Hartmann, Michael Kleemann / Abas Chahrour). Das zweite Halbfinale zwischen Bergrath und Weisweiler bot dafür Dramatik: Yannic Fischers Traumtor von der Bande aus und Maurice Pieters Distanztreffer bescherten Weisweiler einen Vorteil, den Yanik Wiese und Sascha Schoenen zu Nichte machten. Elias Dittrich netzte nochmal für die Fortuna, Schoenen für Bergrath, dann ging es ins Neunmeterschießen. In dem schoss Mustafa Selmani, der bei seinem ersten Versuch scheiterte, die Fortunen ins Finale, nachdem Weisweilers Schlussmann Daniel Bräuer gegen Patrick Hammer parierte. Wäre die von 2014 – 19 durchgeführte Wahl zum besten Turniertorwart nicht abgeschafft worden, hätte sich Bräuer gute Chancen ausrechnen dürfen.

Doch auch der 21-Jährige konnte nicht verhindern, dass der Berger Preuß im Endspiel zweimal durch Torschützenkönig Gebauer (10 Tore) die Führung markierte. Die Fortuna glich jeweils nach Eckbällen durch Selmani und Rudi da Silva aus. Zurückhaltend ging es weiter und – wie im gesamten Wettbewerb – fair. Gerade aber eine Zeitstrafe leitete die Entscheidung ein. Schiedsrichter Richard Geyer, der tags zuvor das Finale des Hallencups in Aachen pfiff, schickte Niklas Vöpel auf die Strafbank. In Überzahl spielte Weisweiler Elias Dittrich frei, der zum 3:2 verwandelte (Foto). Selmani legte noch das 4:2 nach.

Laurenzberger Frauen gewinnen

Bei den Frauen siegte ebenfalls der Titelverteidiger. Der SCB Laurenzberg gewann das sehenswerte Bezirksliga-Duell gegen Falke Bergrath mit 6:2. Vanessa Krings avancierte mit drei Treffern zur Matchwinnerin. Außerdem trugen sich Banu Bozkurt (2) und Hanna Laschet (SCB) sowie Rachel Martin und Carina Gartzen (Falke) in die Torlisten der bewährten Turnierleitung ein. Dominik Scholl, Matthias Hanf, Tim Schmitz, Wilfried Pütz (auf dem Foto von links) sowie Willi Greven und Helmut Brief brachten den Spielbetrieb routiniert über die Bühne. „Ihnen und allen Ehrenamtlern, die regelmäßig zum Gelingen der Stadtmeisterschaft beitragen, gilt für die Vergangenheit und die Zukunft unser herzliches Dankeschön. Genauso machen Aktive und Zuschauer das Turnier immer zu etwas Besonderem“, hofft Sascha Schaffrath vom Veranstalter Sparkasse nach der 30. Auflage auf weitere Jubiläen.

Tim Schmitz / Fotos: ahe, pgo

Vorrunde – Gr. A: 1. Bergrath (8 Punkte), 2. FV (7), 3. Lohn (6), 4. Laurenzberg (5), 5. Dürwiß (1)

Vorrunde – Gr. B: 1. Weisweiler (10 Punkte), 2. St. Jöris (9), 3. Berger Preuß (7), 4. Hehlrath (3), 5. Rhen. Eschweiler (0)

Endrunde – Gr. A: 1. Bergrath (6 Punkte), 2. Lohn (4), 3. Hehlrath (4), 4. St. Jöris (3)

Endrunde – Gr. B: 1. Berger Preuß (7 Punkte), 2. Weisweiler (7), 3. FV (3), 4. Laurenzberg (0)

Halbfinale: Bergrath – Weisweiler 3:3, 4:5 i.N., Lohn – Berger Preuß 1:7

Finale: Weisweiler – Berger Preuß 4:2