18.12.2019
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Amtsgericht Kerpen lässt Klage gegen Weihbischof Bündgens zu

Eschweiler. Spricht man in diesen Tagen mit Eschweiler Katholiken und auch anderen Bürgerinnen und Bürgern in der Stadt, zeigen sich alle tief enttäuscht und besorgt. Der aus Eschweiler stammende Aachener Weihbischof Johannes Bündgens lässt alle seine Ämter ruhen. Grund: Die Staatsanwaltschaft Köln wirft dem hochrangigen Geistlichen Untreue vor. Die Anklage der Staatsanwaltschaft ist am Montag vom Amtsgericht Kerpen zugelassen worden. Bündgens soll 128.000€ vom Konto einer guten Bekannten auf sein Konto überwiesen haben, um damit einen privaten Immobilienkauf zu finanzieren.

Dieser Vorgang kommt für die Katholische Kirche zu ganz besonderer Unzeit, bemühen sich doch die Kirchenoberen im Bistum Aachen, mit einem synodalen Prozess, unter dem Motto „Heute bei dir“, einen neuen und breiteren Zugang zu ihren Gläubigen zu finden.

Nicht nur die nicht endenwollenden Missbrauchsdiskussionen in der Kirche machen es immer schwieriger, Glaubwürdigkeit zu vermitteln. Eine Anklage wegen Untreue gegen einen Weihbischof nagt zusätzlich arg an kirchlicher Glaubwürdigkeit.

Johannes Bündgens hatte Zeichnungsberechtigung zu Konten einer 78jährigen aus Kerpen. Es heißt, die Familien seine seit vielen Jahren befreundet. Von diesen Konten hat er sich insgesamt 128.000€ auf ein eigenes Konto überwiesen, um damit den Kauf einer privaten Immobilie zu finanzieren. Die Kerpenerin ist wohl dement, sollte in der erworbenen Bündgens-Immobilie im Wert von 600.000€ im Aachener Süden lebenslanges Wohnrecht haben. Einen diesbezüglichen Grundbucheintrag gibt es nicht.

Bündgens hat die gesamte Summe inzwischen zurücküberwiesen. Wie aus gut informierten Quellen zu erfahren war, ist Bischof Helmut Dieser alles andere als begeistert über diesen Vorfall. Die Verhandlung vor dem Kerpener Amtsgericht wird noch terminiert, möglich könnte ein Termin im März 2020 sein. Michael Uhr