18.12.2019
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Neuer Mietspiegel für Eschweiler gilt ab Januar - Haus & Grund Eschweiler informiert über Entwicklung der Wohnkosten

Eschweiler. Ab Januar gilt in Eschweiler ein neuer Mietspiegel für freifinanzierte Wohnungen. Die ortsübliche Vergleichsmiete steigt nach dem neuen Mietspiegel etwas an. Für steigende Wohnkosten sorgen aber vor allen Dingen die Nebenkosten des Wohnens, wie Haus & Grund Eschweiler berichtet.

„Das Dokument gilt ab dem 1. Januar 2020“, berichtet Johannes Gastreich, Vorsitzender des Vereins Haus & Grund Eschweiler. Der Mietspiegel zeigt verglichen mit seinem zwei Jahre alten Vorgänger einen Anstieg der örtlichen Mieten um durchschnittlich knapp 5 Prozent. „Der landesweite Trend zu steigenden Mieten macht auch vor Eschweiler nicht halt, der Trend zu noch stärker wachsenden Wohnnebenkosten allerdings auch nicht“, kommentiert Johannes Gastreich die neuen Zahlen.

Er verweist dabei auf den aktuellen NRW-Wohnkostenbericht 2019, den der Landesverband Haus & Grund Rheinland Westfalen dieser Tage veröffentlicht hat. „Landesweit sind die Wohnnebenkosten im Jahr 2018 mit 1,33 Prozent stärker gestiegen als die Nettokaltmieten mit 1,29 Prozent“, zitiert Gastreich aus der Untersuchung. „Seit dem Jahr 2016 ist jeder der jährlichen Wohnkostenberichte zu dem Ergebnis gekommen, dass die Nebenkosten stärker steigen als die Kaltmieten. Dabei hat sich gezeigt, dass rund 70 Prozent der Nebenkosten von der Politik beeinflusst sind.“ Vor allem die Wärme- und Stromversorgung schlagen hierbei stark zu Buche. Diese Energiekosten machen inzwischen die Hälfte der Wohnnebenkosten aus und steigen bedingt durch die Energiewende weiter.

Ein anderer Kostentreiber in vielen NRW-Kommunen ist die Grundsteuer. „Auch in Eschweiler lässt sich dieser Trend belegen“, stellt Gastreich fest. „In der Zeit von 2009 bis 2016 stieg die Grundsteuer  B in 4 Stufen um insgesamt ein Drittel von 390 auf 520 Prozent.“ Von diesem Kostenanstieg waren Mieter und selbst nutzende Eigentümer gleichermaßen betroffen. Zugleich stiegen die Abwasser-gebühren von 2,13 Euro im Jahr 2009 auf aktuell 2,40 Euro pro Kubikmeter, ab Januar 2020 auf 2,42 Euro. Gastreich gibt zu bedenken: „Auch bei den Stromkosten können sich die Bürger in Eschweiler dem enormen bundesweiten Aufwärtstrend nicht entziehen.“

Es gebe aber auch positive Entwicklungen. So hielt Eschweiler 2018 und 2019 die Müllgebühren stabil bei 273,20 Euro für die Leerung der 120-Liter-Restmülltonne inklusive Biotonne. Ab Januar 2020 reduziert die Stadt diese Gebühr auf 270,01 Euro. Vor 10 Jahren waren es sogar noch 305,06 Euro gewesen. „Auch die Preise für die Abführung des Niederschlagswassers sind kontinuierlich gefallen, von aktuell 1,19 Euro pro Quadratmeter auf 1,17 Euro ab Januar 2020, vor 10 Jahren lagen sie noch 22 Cent darüber“, lobt Gastreich. Auch die Straßenreinigung wird günstiger. „Wir hoffen, dass die Stadt auch in anderen Bereichen künftig derart Maß hält und etwa im Zuge der Grundsteuer-Reform darauf achtet, dass die Bürger nicht stärker belastet werden.“

Vor unmittelbar steigenden Mieten bräuchten sich die Mieter der privaten Kleinvermieter in Eschweiler dagegen nicht zu fürchten. „Der NRW-Wohnkostenbericht zeigt, dass letztes Jahr 72 Prozent der Mietverhältnisse in NRW ohne Mieterhöhung blieben. Den Kleinvermietern ist ein gutes Verhältnis zu ihren Mietern nämlich wichtiger als schneller Profit“, erklärt Gastreich. „Das ist in Eschweiler nicht anders.“

Der neue Mietspiegel wurde vom Eigentümer-Verein Haus & Grund Eschweiler in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Mieterverein erstellt. Er ist gegen eine kleine Schutzgebühr in der Geschäftsstelle von Haus & Grund Eschweiler in der Rosenallee 5-7 erhältlich.