10.06.2021
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30 Jahre Feldfußball-Stadtmeisterschaft

Seit 115 Jahren wird in Eschweiler Fußball gespielt und seit genau drei Jahrzehnten existiert eine Stadtmeisterschaft. Sie findet in jedem Winter in der Halle und in jedem Sommer draußen statt. Für die Kicker der Indestadt ist es das wichtigste der zahlreichen Saisonvorbereitungs-Turniere in den Monaten Juli und August. Daher erbringt die Stadtmeisterschaft auch die aussagekräftigsten Hinweise auf die Form der 1. Mannschaften vor der neuen Spielzeit.

Die Vereine wechseln sich dabei ab, die Aktiven und Fans aller Eschweiler Klubs auf ihrer eigenen Sportanlage zu begrüßen. Die Ehrenamtler legen sich bei der Organisation ins Zeug. Schon Wochen vor der Traditionsveranstaltung wird der Rasen präpariert und das Drumherum herausgeputzt. Eine ganze Woche lang möchte der jeweilige Ausrichter dafür sorgen, dass in Sachen Verpflegung und Ambiente alles passt. Schließlich sind die Wohlfühlatmosphäre und die Gespräche am Spielfeldrand das, was die Stadtmeisterschaft neben spannendem Sport ausmacht. Auch wenn es aktuell keine höherklassigen Mannschaften gibt und der Eschweiler Fußball definitiv schon bessere Zeiten erlebte, ist die Faszination des gemeinsamen Fußballfestes bis heute ungebrochen. „Die Stadtmeisterschaft als Institution und alljährlicher Treffpunkt ähnelt einem großen Familientreffen“, formulierte es mal der langjährige Sparkassen-Gebietsdirektor Klaus Wohnaut. Die Sparkasse ist stetiger Veranstalter und ein wichtiger Partner. Er leistet weit mehr als Prämien auszuschütten und den Fußballern (auch bei den Jugend-Stadtmeisterschaften) eine prestigeträchtige Plattform zu bieten. Wohnaut war mit seinem Vorgänger Josef Stiel und seinem Nachfolger Sascha Schaffrath einer von drei Gebietsdirektoren seit der ersten Turnierauflage. Der jeweils amtierende Eschweiler Bürgermeister (Günter Wagner, Manfred Esser, Rudi Bertram) übernahm immer die Schirmherrschaft. Nadine Leonhardt wird sich bei nächster Gelegenheit einreihen.

Eine echte Konstante markiert auch das Organisationsteam, bestehend aus Willi Greven (seit 1991), Helmut Brief (1992), Wilfried Pütz (1993), Matthias Hanf (2003), Tim Schmitz (2008) und Dominik Scholl (2017). Diese feste Turnierleitung nimmt dem gastgebenden Verein die Organisation des Spielbetriebs ab. Das gibt es so bei den Stadtmeisterschaften in den umliegenden Kommunen nicht. Eine zusätzliche Eschweiler Besonderheit: Während anderswo nur der Ausrichter sämtliche Einnahmen einstreicht, werden die Eintrittsgelder hier gleichermaßen an alle Vereine aufgeteilt. Von diesem Geld verzichten die Klubs wiederum auf einen Teil und spenden so eine Summe – aufgestockt von der Sparkasse – an einen wohltätigen Zweck in Eschweiler. Damit ist die Stadtmeisterschaft eine Veranstaltung mit vielen Gewinnern.

Auf dem Feld siegte Germania Dürwiß am häufigsten. Noch zwei weitere Vereine gewannen das Turnier dreimal nacheinander, wodurch der Wanderpokal der Stadt in ihren festen Besitz überging: Eschweiler SG und Fortuna Weisweiler. Letztere waren an drei der denkwürdigsten Endspiele beteiligt: 1992 schafften die Fortunen gegen die zwei Ligen höher spielenden Lohner eine Sensation, 2002 gewannen sie ein Elfmeterdrama XXL und 2008 lieferten sich Weisweiler und St. Jöris einen epischen Kampf. Insgesamt fielen in allen Jahren 1.383 Tore.

8 Titel – Germania Dürwiß

6 Titel – Fortuna Weisweiler, Eschweiler SG

3 Titel – Rhenania Eschweiler

2 Titel – SV St. Jöris

1 Titel – SC Berger Preuß, Rhenania Lohn, FV Eschweiler, SV Nothberg


Über das Jubiläum der Hallen-Stadtmeisterschaft berichteten wir vor zwei Wochen: zum Bericht.

Tim Schmitz