05.03.2021
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Die Indestraße soll umgestaltet werden

In einer Sondersitzung des Planungs-, Umwelt- und Bauausschusses des Rates der Stadt Eschweiler wurde am gestrigen Abend der Grundsatzbeschluss gefasst, die Indestraße in den nächsten Jahren grundlegend umzugestalten und auf zwei Hauptfahrbahnen zu reduzieren. Doch bevor irgendetwas konkret wird, möchten alle politischen Parteien und Gruppierungen eine absolute intensive Vorbereitung, Planung der Ideen unter Beteiligung der Eschweiler Bürgerinnen und Bürger sowie die Beantwortung der Frage, wie denn eine seriöse Finanzierung aussieht. Bevor eventuell Bagger anrücken, können noch Jahre ins Land ziehen.

„Wir wollen die Aufenthaltsqualität in Eschweiler verbessern. Wir wollen den Fluss – als Lebensader unserer Stadt – erlebbarer machen. Wir wollen die vielfach betonierten Flächen durch noch mehr Grün in der Innenstadt aufwerten. Wir wollen es Fußgängern und Radfahrern erleichtern, sich in der Innenstadt zu bewegen. Gleichzeitig wollen wir aber auch die bestehenden Probleme des Verkehrs im Blick behalten und dafür sorgen, dass angespannte Verkehrssituationen entschärft und nicht verschlimmert werden. Dafür bringen wir jetzt den Mut auf und fassen diesen Grundsatzbeschluss. Wir werden das jetzt beginnende Verfahren eng begleiten. Wir glauben daran, dass vereinte politische und gesellschaftliche Kräfte den Fluss im Herzen unserer Stadt nutzbar und erlebbar gestalten und unsere Innenstadt weiterentwickeln können. Wir sind bereit, uns in diesem Sinne aktiv einzubringen.“ So heißt es im Antrag der Fraktionen von SPD und Grünen, der der Diskussion im Ausschuss zu Grunde lag.

Bereits in einer vergangenen Ausschusssitzung wurde eine Verkehrssimulation vorgestellt, die deutlich machte, dass sich bei einem eventuellen Rückbau der Indestraße zwischen Bushof und Bergrather Straße Verkehrsflüsse innerhalb der Stadt verlagern würden. Der Gutachter hielt dies für einen alles in allem akzeptables Modell.

In der gestrigen Sitzung wurde ein erster, grober Plan für einen technischen Umbau des Straßenzuges vorgestellt. Kern des Modells: zwei breite Fahrradwege und ein Grünzug im Straßenbereich sowie großzügige Fußgängerbereiche auch zur Inde hin.

Aus der Vorstellung dieses Modells ergaben sich etliche Diskussionspunkte. Dabei ging es um grundsätzliche ebenso wie um Detailfragen. Nach intensiven Beratungen waren sich alle Politiker einig, dass etwas mit der vierspurigen Indestraße geschehen müsse. Dies könne aber nicht ohne intensivste Vorbereitungen und Diskussionen geschehen. Dazu sei es von außerordentlicher Wichtigkeit, die Eschweiler Bürgerinnen und Bürger in die Planungen einzubeziehen.

Es gelte auch, möglichst genau zu analysieren, wie sich Verkehrsflüsse entwickeln könnten, wie sich die Verbindung von der südlichen zur nördlichen Innenstadt möglichst barrierefrei gestalten lässt und wie die Inde offener strukturiert werden kann.

Im Prinzip war allen klar, dass noch jede Menge Wasser die Inde herabfließen wird, bis es zu einem letztlich tragfähigen und praktikablen Kompromiss kommen kann. Die dann vielleicht wichtigste Frage kann sowieso noch keiner beantworten: wo kommt das Geld dafür her und auch was passiert denn nun in Sachen Rathausquartier?

Michael Uhr