30.01.2021
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Wohnungsmarkt selbst innerhalb der Städte recht unterschiedlich

Das Amt für Inklusion und Sozialplanung der StädteRegion Aachen hat kürzlich im Rahmen der Sozialberichterstattung Ergebnisse zum Themenfeld Wohnen veröffentlicht. Der Bericht veranschaulicht in zwei Teilen die Wohnsituation für die Region und stellt diese in den Kontext mit verschiedenen sozialen Lebenslagen.

Der erste Teil des Berichts beschreibt die Situation auf dem Wohnungsmarkt und den Zusammenhang zur sozioökonomischen Situation in den städteregionalen Kommunen. Um die Daten zusammenzutragen, wurden Statistiken der Bundesagentur für Arbeit und der Sozialhilfe, Preisdatenbanken für Mieten sowie Einwohnermeldedaten genutzt. Der zweite Teil nimmt die Wohnsituation von Menschen im Alter von 60 Jahren und älter in den Fokus. Grundlage hierfür ist die Befragung „Leben und Wohnen im Alter in der Eifel“, die 2019 durchgeführt wurde. In Abgrenzung zur klassischen Wohnungsmarktbeobachtung setzt die Analyse ausgewählte Zielgruppen und Aspekte der sozialen Lage in den Kontext von Wohnen. Dadurch entsteht eine solide Grundlage für sozial- und kommunalpolitische Entscheidungen.

Der erste Teil des Berichtes zeigt zum Beispiel das Kostenniveau von Mieten bis auf die Ebene des Sozialraumes. Hier wird deutlich, dass die Wohnungsmarktstrukturen nicht nur zwischen den einzelnen Kommunen, sondern auch innerhalb der Städte und Gemeinden sehr unterschiedlich sind. Mit „Kommunalsteckbriefen“ bietet der Bericht zudem einen vertiefenden Blick auf die Wohnungsmärkte in einzelnen Kommunen, zum Beispiel zum Anteil der Bestandswohnungen und Neubauten oder auch zur Barrierefreiheit. Ein Ergebnis: Die Situation auf dem Wohnungsmarkt ist in der gesamten StädteRegion Aachen angespannt und der Bedarf an Mietwohnraum in allen Kommunen überdurchschnittlich hoch. Zugleich zeigt sich, dass der Mietmarkt die sozioökonomische Situation in den Sozialräumen widerspiegelt: Wo viele Menschen leben, die Grundsicherung oder Wohngeld erhalten, sind die Mieten in der Regel niedriger.

Da Wohnungslosigkeit längst kein Thema ist, das nur Großstädte beschäftigt, beschreibt der Bericht auch dieses Thema. In der StädteRegion Aachen sind zum 30.06.2019 insgesamt 1.173 wohnungslose Personen gemeldet, allerdings ist von einer hohen Dunkelziffer auszugehen. Die Strukturen der Wohnungslosenhilfe sind in den einzelnen Kommunen sehr unterschiedlich. Die erfassten wohnungslosen Menschen sind überwiegend alleinstehend, bei zwei Dritteln um handelt es sich um Männer. Etwa die Hälfte hat eine ausländische Staatsangehörigkeit und fast ein Viertel (274) sind Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren.

Ältere Menschen haben andere Wohnbedürfnisse als junge, zum Beispiel in Sachen Barrierefreiheit oder Nahversorgung. Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels ist auch in der StädteRegion „Wohnen im Alter“ ein wichtiges Thema: Welche Erwartungen und Bedarfe gibt es in den Bereichen Wohnen, Unterstützung und Pflege? Antworten liefern die Ergebnisse der Befragung „Leben und Wohnen im Alter in der Eifel“ aus 2019. Hier ging es zum Beispiel darum, wie viele ältere Menschen in der Nähe ihrer erwachsenen Kinder wohnen und auf deren Unterstützung bauen können oder wie sie wohnen möchten, wenn sie sich nicht mehr selbst versorgen können.

Der Bericht sowie die kommunalen Berichte zur Befragung stehen zum Herunterladen bereit unter www.staedteregion-aachen.de/sozialberichterstattung.

Redaktion