20.04.2022
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André Krumbach: Drei Jahrzehnte Nürburgring

Den Nürburgring kennt André Krumbach von klein auf. Mit zweieinhalb Jahren nahm ihn Vater Willy, der selbst 28 Jahre aktiv fuhr, erstmals mit zu seinen Rennen. Schon mit 13 schraubte André an Autos; mit 18 begleitete er Cousin Toni in der Formel Ford als Mechaniker. Logisch, dass André schnell selbst ins Steuer griff. Vor genau 30 Jahren absolvierte der gelernte Industrie- und Anlagenbaumechaniker (lange beschäftigt bei den Stadtwerken Düren) seinen ersten Lauf auf der Nordschleife. Im VW Polo erreichte der Eschweiler in der VLN-Serie zusammen mit Klaus Derondeau zügig haufenweise Klassensiege.

„Das Gefühl, im Rennauto durch die ,grüne Hölle´ zu fahren, ist unbeschreiblich“, sagt der heute 52-Jährige einen Satz, den auch sein Bruder, Profifahrer Jochen Krumbach, unterschreiben würde. Beide starteten öfter gemeinsam, zum Beispiel in jenem Polo oder beim 24-Stunden-Rennen in Dubai mit BMW. In mehreren Rennserien war André, der sich mit Mountainbike und Rennrad fahren fit hielt und hält, zuhause. 2012 feierte er mit Stefan Nägler bei 29 Rennen in den Serien DMV TCC und Hankook-Cup 21 Klassen- und zwölf Gesamtsiege auf Porsche. Seine grenzenlose Leidenschaft veranschaulicht ein Wochenende aus jenem Jahr. Grinsend erzählt er: „Samstags gewann ich in Dijon. Sonntags trat ich in Assen an – und weil ich das Training verpasste, rollte ich das Feld vom letzten Platz aus auf. Bei der Siegerehrung sagte man mir: ,Jetzt bist du aber fertig´. Von da aus ging’s jedoch noch nach Eupen zum 2-Stunden-Kart-Event.“

Motorsport aus Weisweiler
Nach wie vor fährt er über 100 Kartrennen pro Jahr. Ansonsten erfüllt er inzwischen vornehmlich andere Aufgaben. Mit der 2004 in Weisweiler gegründeten Firma „Krumbach Racing Service“ (KRS) machte André den Motorsport zu seinem Hauptjob, kümmert sich um die Vorbereitung, Betreuung und technische Einstellung der Rennwagen seiner Kunden. Zudem gibt er als Instruktor Erfahrungen weiter. Das tut er ebenso als Teamchef in der Nürburgring Langstrecken-Serie (neuer Name der VLN), wo KRS erfolgreich einen Porsche einsetzt. André meint: „Eine tolle Serie, aber sie sollte wieder mehr auf Breitensport bauen. Bei meinem Debüt 1992 konnte man mit 550 DM starten; heute liegen wir bei 15.000 Euro für ein Rennen wie an diesem Samstag. Motorsport braucht einfache Strukturen und geringe Kosten. So konnte ich damals auch beginnen.“

Tim Schmitz