13.04.2022
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Eschweilers Fußball so gut wie seit knapp zehn Jahren nicht mehr

Im Jahr 2013: Die Hälfte der Eschweiler Fußballvereine kickte in der C-Liga und Germania Dürwiß meldete vorzeitig aus der Bezirksliga ab. Seitdem schnupperte kein Team mehr im letzten Saisondrittel daran, die Kreisligen zu verlassen und in die Bezirksliga zurückzukehren. Jetzt schon. Eschweilers Fußball ist allgemein im Aufwind, hat auch in B- und C-Liga heiße Eisen im Feuer. Drei Aufstiege sind drin – durch Rhenania Lohn, SC Berger Preuß und Rhenania Eschweiler.

Natürlich: Mit der blendenden Situation des Eschweiler Fußballs früher, wie in den 90er-Jahren, ist das kaum vergleichbar. Wobei damals – auch das gehört zur Wahrheit – dank mehr Liga-Staffeln insgesamt 48 Mannschaften mehr in der Bezirks- und A-Liga Platz fanden. Eine zusätzliche Beobachtung: Das etwa gleich große Stolberg, wo einst nur der SV Breinig herausragte, ist der Indestadt derzeit voraus. Die zwei Mittelrhein- und zwei Bezirksligisten Stolbergs sind allesamt Fusionsklubs. Spielen die Zusammenschlüsse auch in Eschweiler eine Rolle bei der positiven Entwicklung, weil „gute Spieler“ sich nun auf nur acht statt zuvor zwölf Vereine verteilen?

Beim aktuellen Vorreiter, Rhenania Lohn, ruft die Bezirksliga wegen des Etats, der reifen Spieler und der guten Arbeit der Trainer um Chefcoach Frank Raspe, die den kleinen Kader zu einem widerstandsfähigen, taktisch flexiblen Gebilde machten. Selbst eine Vier-Wochen-Sperre für 25-Tore-Mann Sven Nowak hinderte den Tabellenführer der Dürener A-Liga nicht an einer Serie von zehn Siegen. In der Aachener A-Liga mischt der FC Eschweiler oben mit (4. Platz). Die Verpflichtungen der höherklassig erfahrenen Sascha Jesse (von Concordia Oidtweiler) und Kevin Thörner (SG Stolberg) deuten auf ähnliche Ansprüche in der nächsten Saison hin. SV St. Jöris (10.) und Falke Bergrath (11.) dürften dann besser als jetzt unterwegs sein, wenn sich Verletzungen beziehungsweise Formkrisen nicht wiederholen. Der SC Berger Preuß möchte künftig wieder zum Kreis der A-Ligisten gehören und aus der B-Liga aufsteigen. Besonders wichtig dazu sind Siege beim Vierten VfL Aachen am Ostermontag und am 24. April im Gipfeltreffen gegen Inde Hahn. Ebenso vorne und mitten im Aufstiegsrennen: Der einzige C-Ligist Rhenania Eschweiler. Coach Maik Engelhardt wird ab Sommer Co-Trainer von Sanjin Talic beim VfR Würselen, doch die Spieler sollen beisammenbleiben.

Während der lokale Fußball in der Spitze stärker wird; in der Breite lässt er nach. Mit Lohn III zog jetzt die insgesamt fünfte Reserveelf zurück. FV und Rhenania Eschweiler haben lediglich ein Herrenteam, denn Jugendabteilungen betreiben nur FCE, Hehlrath, Bergrath und Berger Preuß. FV will sich hier bald anschließen. Um die 1. Mannschaft des FV muss man sich sorgen (Vorletzter der B-Liga, 2:29-Tore in der Rückrunde). Am Ostermontag um 15 Uhr wird’s im Duell auswärts gegen Hehlrath brisant. Die Sportfreunde brauchen ebenfalls Punkte für den Klassenerhalt.

Tim Schmitz