07.08.2022
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Falke Bergrath nach Elfmeterkrimi erstmals Feld-Stadtmeister

Pure Emotion: Falke Bergrath holt nach dem Hallentitel 2008 zum zweiten Mal überhaupt einen Stadtpokal. Foto: Julia Sahr

Zum ersten Mal im Finale bei der Sommerausgabe der Eschweiler Fußball-Stadtmeisterschaft und gleich siegreich: Der neue Stadtmeister heißt Falke Bergrath! In einem Endspiel mit Auf und Abs hatten die Falken gegen Rhenania Lohn im Elfmeterschießen das Glück auf ihrer Seite – der spannende Abschluss eines vom FV Eschweiler hervorragend organisierten Turniers.

Die Fußball-Stadtmeisterschaft auf Filmpost online - präsentiert von Getränke Rosenfeld.

Finale: Falke Bergrath – Rhenania Lohn 2:2, 3:2 im Elfmeterschießen

Zu Beginn hielten sich die Mannschaften vornehmlich auf der Schattenseite des Rasens am Wetterschacht auf. Von der zehnten bis zur zwölften Minute sahen die 400 Zuschauer kurz aufeinander folgende Chancen: Für Lohn hob Sven Nowak einen 24-Meter-Freistoß an die Latte und erzielte danach ein Abseitstor, der Bergrather Ihsan Bal verzog knapp. Nachdem die Rhenanen in ihrem siebten Feldfinale (ein Titel, 2013) mit Ingo Schmiedel (19.) und Valon Abazi (28.) erneut an der Führung schnupperten, stachelte Falken-Coach Torsten Hansen seine Mannen zu mehr Aggressivität an. Das zahlte sich in der 32. Minute aus: Bei einer von rechts einfliegenden Flanke durch Bal bedrängte Bergraths Kapitän Resit Yilmaz den Lohner Wail Bouchiba so, dass er den Ball ins eigene Tor drückte. Kurz vor der Halbzeit durfte der Anhang des A-Ligisten zum zweiten Mal jubeln: Lohn verlor das Leder in der Vorwärtsbewegung, beim schnellen Gegenzug steckte Bal zu Sascha Schoenen durch und der versenkte die Kugel links unten (43.). Angesäuert über die ersten Gegentore im gesamten Turnier wechselte Lohns Trainer Frank Raspe zur Pause dreimal aus. Einen der Joker, Niklas Fieber, hielt Falken-Keeper Batuhan Sen auf (50.). Zwei Minuten später fiel aber der Anschlusstreffer für den Neu-Bezirksligisten, nachdem Philipp-Aaron Nießen eine aktive Armbewegung zum Ball machte. Kai Vonderbank wuchtete den fälligen Strafstoß hinein. Anschließend standen die Abwehrreihen gut. Ein Lohner Innenverteidiger sorgte dann auch dafür, dass das Finale wieder völlig offen wurde: Daniel Ndjakanyi köpfte eine Vonderbank-Ecke zum 2:2 ein (77.). Damit startete eine, nicht nur aufgrund der hohen Temperatur, heiße Schlussphase. Bergraths Schoenen scheiterte doppelt – per Drehschuss (78.) und am auf der Linie rettenden Feldspieler Marius Mürkens (84.). Zudem setzte Mohamed Koubaa seinen Versuch drüber (90.). Lohn haderte mit den Schiedsrichtern, die ein Abseitstor von Nowak abpfiffen und einen weiteren Handelfmeter hätten verhängen können (86.). Somit musste das Elfmeterschießen über den Stadtmeister entscheiden. Der Shootout entwickelte sich zu einem echten Nervenkrieg. Zwischenzeitlich trafen vier Spieler nacheinander nicht – wegen der Torhüter Nico Hühne und Batuhan Sen oder weil die Schüsse im Fangnetz einschlugen. Als sechster Bergrather Schütze netzte Hassan Koubaa ein, danach verfehlte Lohns Ndjakanyi das Gehäuse – der dramatische Schlusspunkt zu Gunsten der Falken, die daraufhin noch mehrere Stunden in Eschweilers Osten feierten. Immer mittendrin auf der Party: Der ersehnte Stadtpokal.

Stimme von Bergrath-Trainer Torsten Hansen:
„Was für ein Herzschlagfinale! Nach dem 2:0 kassierten wir zwei dumme Gegentore. Dadurch machten wir es unnötig spannend. Es war eine Partie auf Augenhöhe. Im Elfmeterschießen hatten wir trotz der ersten drei vergebenen Schüsse immer dran geglaubt und am Ende das nötige Glück. Es ist ein super Erlebnis für uns, zum ersten Mal überhaupt den Sommerpokal nach Bergrath geholt zu haben. Es bedeutet uns viel, wir sind mega glücklich.“

Stimme von Lohn-Trainer Frank Raspe:
„Wieder machten wir in dieser Woche zu wenig aus unseren Chancen. Wir verloren den Faden, schliefen beim ersten Gegentor. Bergrath gewann in der Phase mehr Zweikämpfe. Unsere jungen Burschen, die in der Halbzeit reinkamen, machten ihre Sache gut. Wir kamen zurück mit den beiden Toren und sind mit der zweiten Halbzeit in einem teils offenen Schlagabtausch sehr zufrieden. Pech bei Schiedsrichterentscheidungen kam hinzu. Beim Elfmeterschießen kann man keinem einen Vorwurf machen.“

Tore: 1:0 Wail Bouchiba (32./Eigentor), 2:0 Sascha Schoenen (43.), 2:1 Kai Vonderbank (52./Handelfmeter), 2:2 Daniel Ndjakanyi (77.)

Elfmeterschießen (Bergrath begann): Ferhat Özsan – drüber, 0:1 Kai Vonderbank, Kevin Mertens – gehalten, Marcel Arling – drüber, Sascha Schoenen – gehalten, Ingo Schmiedel – gehalten, 1:1 Mehmet Maloki, Marius Mürkens – drüber, 2:1 Philipp-Aaron Nießen, 2:2 Sven Nowak, 3:2 Hassan Koubaa, Daniel Ndjakanyi – drüber.

 

Frauen-Einlagespiel: Falke Bergrath – Sportfreunde Hörn 2:1

Normalerweise war die Partie um die Frauen-Stadtmeisterschaft zwischen den beiden einzigen Eschweiler Damenteams Falke Bergrath und FC Eschweiler vorgesehen. Am Mittwochabend teilte der FC Eschweiler mit, dass er nicht genügend Spielerinnen zur Verfügung habe. In gemeinschaftlichen Bemühungen von Falke Bergrath, FV Eschweiler und dem Organisationsteam konnte kurzfristig der Landesligist Sportfreunde Hörn als Gegner gefunden werden. So konnten sich die Falke-Frauen auf der Stadtmeisterschaft präsentieren und die Zuschauer kamen durch das vor dem Männer-Finale ausgetragene Match in den Genuss von zwei Spielen. Die Partie endete 2:1 für Bergrath (Falke-Tore: Leonie Schroeder, Rachel Martin). Bürgermeisterin Nadine Leonhardt, Sandra Zimmermann von der Sparkasse und der Vorsitzende des Ausrichters FV Eschweiler, Christoph Warin, bedankten sich für den Einsatz der Bergratherinnen, die wegen des Nicht-Antritts vom FC Eschweiler auch den Stadtmeisterpokal der Frauen erhielten, und bei den Sportfreunden Hörn für ihr kurzfristiges Einspringen.

 

Eine zusätzliche Nachberichterstattung finden Sie am Mittwoch in der Print-Ausgabe der Filmpost.

 

Tim Schmitz