17.05.2022
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Gestresster Busfahrer sorgt für Aufregung in Kita

Ein ungeduldiger, nervöser Busfahrer, der nicht hilfsbereit ist, um das Problem zu lösen – diesen Vorwurf äußern drei Erzieherinnen der Kindertagesstätte „Grüner Weg“, deren Träger die städtische BKJ ist.

Kürzlich unternahmen sie mit neun Kindern, die unter drei Jahre alt sind, einen Naturtag und wollten anschließend mit dem Bus von der Knippmühle wieder in die Innenstadt fahren. Mit im Gepäck war ein großer Vierer-Kinderwagen, der nicht so recht in den Bus der Linie EW3 passen wollte, weil im dafür vorgesehen Bereich schon ein normaler Kinderwagen und ein Rollator standen. In den Bus kam die Gruppe, doch alsbald reagierte der Busfahrer – so die Erzieherinnen – ungehalten, weil ihm der Versuch, den Gang freizuhalten, zu lange dauerte. Er bat die Gruppe darum, wieder auszusteigen, doch die fragten ihn, wie man das Platzproblem lösen könne. „Mehrfach wurden wir von dem Busfahrer angemault. Das Ende vom Lied war, dass wir Privatfahrzeuge bestellten, damit die durstigen und hungrigen Kinder, die die Pampers vollhatten, zur Kita kamen. Mit dem großen Kinderwagen sind wir dann zu Fuß von der Knippmühle bis zum Grünen Weg gegangen. Am meisten hat uns gestört, dass der Fahrer keine Hilfsbereitschaft zeigte“, so Sabrina Trepper.

Reaktion der ASEAG
Als sich Kita und Eltern bei der ASEAG beschwerten, entschuldigte sich eine Mitarbeiterin für das Verhalten ihres Kollegen. Und auch der Fahrer selbst hat sich zu dem Zwischenfall geäußert: „Der Kinderwagen ist sehr groß und sperrig gewesen und da schon ein weiterer Kinderwagen im Bus war, habe ich das Problem nicht lösen können. Es ist ja nur begrenzter Platz im Bus. Mir tut es Leid, dass ich ungehalten reagiert habe, aber da ich ohnehin schon mit Verspätung unterwegs war und keine Lösung gesehen habe, bin ich etwas im Stress gewesen.“ Grundsätzlich ist es laut ASEAG ein Spagat, da die Fahrer ihren Platz am Steuer nach Möglichkeit nicht verlassen sollen. „Während die ersten Fahrgäste schon Druck machen, weil der Bus Verspätung hat, brauchen andere noch Unterstützung beim Verteilen des Platzes im Bus. Es ist nicht immer einfach, alle Wünsche unter einen Hut zu kriegen“, möchte das Verkehrsunternehmen Verständnis wecken.

Manuel Hauck