04.05.2022
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Jetzt zur WM: Florian Hachs unglaublicher Triathlon-Weg

Eigentlich wollte er nur herausfinden, welche Leistungsfähigkeit in seinem Körper steckt. Mit dieser Motivation fing Florian Hach im Jahr 2019 mit Triathlon an. Am Samstag startet der Eschweiler mit den Weltbesten bei der Ironman-WM in den USA, die erstmals nicht auf Hawaii steigt, sondern in St. George, Utah. 3.400 Athleten nehmen die 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42,195 Kilometer Laufen in Angriff, davon aus Deutschland acht Profis und 102 Amateure, zu denen der 35-Jährige zählt. „Es ging mir immer nur um den Wettkampf gegen mich selbst. Ich hätte nie gedacht, mich mal mit der Weltspitze zu messen“, ist der frühere Oberliga-Fußballer selbst verwundert.

Gleich bei seinem Ironman-Debüt im fränkischen Roth absolvierte er mit 8:38 Stunden die schnellste Zeit, mit der jemals ein Eschweiler die höllischen Distanzen zurücklegte. Die Radstrecke wurde dort wegen Bauarbeiten zwar um zehn Kilometer verkürzt, trotzdem wäre Hach deutlich unter neun Stunden geblieben. Nur sechs Wochen später errang er beim bergigeren, noch härteren Ironman Mallorca mit gleichermaßen beeindruckenden 9:10 Stunden den achten Platz seiner Altersklasse und bekam so das WM-Ticket zugesprochen. Hach: „Da ich meine Ziele bereits weit übertroffen hatte, wusste ich nicht, ob ich nach Mallorca aufhören oder weiter Vollgas geben sollte. Der überraschende Bescheid über die WM-Qualifikation lieferte neuen Ansporn.“

Dank seines Berufs als Manager eines KFZ-Teile-Herstellers kann sich der Athlet vom Marathon-Club Eschweiler und Triathlon Team Indeland die Abenteuer finanziell erlauben. Er schob noch ein Trainingslager auf Lanzarote ein und reiste schon vor einer Woche samt eigenem Rennfahrrad in die USA, um mit zwei Freunden in einem Camper das Land zu erkunden. Mit Vorfreude und Demut schildert Hach: „Das Schwimmen wird knackig kalt. Mittags auf dem Rad warten bei bis zu 35 Grad 2.248 Höhenmeter und der Marathon hält weitere 431 Meter Steigung bereit. Es wird meine härteste Prüfung.“

Das HR-Fernsehen und sportschau.de übertragen die Ironman-WM am Samstag ab 14 Uhr live.

Tim Schmitz