29.04.2022
1 Foto

Landtagswahl 2022: Stefan Kämmerling kandidiert für die SPD

Am 15. Mai findet die Wahl zum nordrhein-westfälischen Landtag statt. Acht Direktkandidat:innen und Kandidaten treten im Wahlkreis Aachen IV an, zu dem auch Eschweiler gehört. Die Eschweiler Filmpost hat ihnen allen jeweils insgesamt fünf Fragen gestellt. Stefan Kämmerling tritt für die Sozialdemokratische Partei Deutschlands an und stand Rede und Antwort.

 

1. Skizzieren Sie bitte ihre persönliche Geschichte.

Geboren, aufgewachsen und zur Schule gegangen bin ich in Eschweiler. Hier bin ich zu Hause. Von 1992 bis 2012 habe ich bei der Sparkasse Aachen gearbeitet. Dort habe ich eine Ausbildung zum Bankkaufmann absolviert und mich an der Sparkassenakademie des Rheinischen Sparkassen- und Giroverbandes zum Sparkassenfachwirt fortgebildet. Seit 2012 arbeite ich als Landtagsabgeordneter. Privat spielt Sport für mich eine große Rolle.

 

2. Wie ist Ihr politischer Werdegang?

Angefangen habe ich mit Kommunalpolitik. Und von der will ich bis heute nicht lassen. Nirgendwo ist der Kontakt zu den Menschen so eng und sind die Entscheidungen so direkt spürbar wie in der Kommunalpolitik. 2002 habe ich als Sachkundiger Bürger im Planungs- und Umweltausschuss der Stadt Eschweiler begonnen, mich zu engagieren. 2004 habe ich zum ersten Mal für den Rat der Stadt Eschweiler kandidiert, dem ich bis heute angehöre. Bei den Landtagswahlen 2012 und 2017 wurde ich von den Menschen in meinem Landtagswahlkreis direkt gewählt und bin seitdem Mitglied des Landtags Nordrhein-Westfalen. Meine Partei ist die SPD. Dort bin ich 1998 eingetreten und habe mich in den vergangenen Jahren an den unterschiedlichsten Stellen engagiert.

 

3. Was sagen Sie den Bürger:innen auf deren Frage, warum sie gerade Sie wählen sollten?

Ich will für die Menschen arbeiten – und zwar vor Ort. Das Parlament ist ja nur ein Teil der Arbeit. Die konkreten Herausforderungen entstehen für mich hier, wo wir gemeinsam zu Hause sind. Ansprechbar sein, wenn Hilfen, Unterstützung und Vermittlung notwendig sind, war immer mein Anspruch. Kleine und große Anliegen von Bürger:innen haben gleichermaßen Aufmerksamkeit verdient. Mein Wahlkreisbüro in der Uferstraße war jetzt fast zehn Jahre der Ort, von dem aus wir das organisiert haben. Im Juni ziehen wir zwar in neue Räumlichkeiten, aber die Präsenz in Eschweiler wird bleiben. Sie ist Fundament für so vieles, was wir angehen. Die vergangenen fünf Jahre waren besonders. Erst Corona, jetzt die Flutkatastrophe. Die Bürger:innen haben viel durchgemacht. Die Probleme sind gewaltig. Und ich will Teil der Lösung sein. Wir werden unsere Stadt wieder aufbauen und ich bin hochmotiviert, daran aktiv mitzuarbeiten. Eine Herzensangelegenheit ist die Förderung des Ehrenamtes. Ich bin selber Mitglied in vielen Vereinen und mir ist darum bewusst, was alles nicht funktionieren würde, gäbe es nicht so viele Ehrenamtliche, die sich für unsere Gesellschaft einsetzen. Das werde ich weiter nach Kräften unterstützen.

 

4. Was wäre Ihr Schwerpunktthema in Düsseldorf, wenn Sie gewählt würden?

Schon seit vielen Jahren bin ich Kommunalpolitischer Sprecher meiner Fraktion. Ich werde meine Fraktion bitten, genau in dem Fachbereich weiterarbeiten zu dürfen, weil mir das weiterhin große Freude macht und ich dort gerne noch viel bewegen würde. In den vergangenen acht Monaten habe ich als Obmann im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss (PUA) Hochwasserkatastrophe eine zusätzliche Aufgabe übernommen. Ich führe also derzeit das SPD-Team aus Abgeordneten und Referent:innen, das die Umstände der Juli-Flut aufklären soll. Es ist nicht ausgeschlossen, dass diese Arbeit in einer neuen Wahlperiode fortgesetzt wird.

 

5. Wie stehen Sie zu den Themenbereichen Klimaschutz, Strukturwandel in der Region und Bildung (Kitas und Schulen)?

Klimaschutz: Der von Menschen verursachte Klimawandel ist die größte Herausforderung unserer Zeit und eine existenzielle Bedrohung für uns alle und die uns nachfolgenden Generationen. Die entscheidenden Weichen zur Lösung der Klimakrise werden in den nächsten Jahren gestellt. Als notwendigen Beitrag zur Überwindung dieser Krise wollen wir unter Berücksichtigung der nationalen Klimaziele das NRW-Klimaschutzgesetz novellieren und abgeleitet von dem 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens die Ziele und die Maßnahmen für NRW festschreiben.

Strukturwandel: Der Strukturwandel muss mehr sein als ein „Reparaturbetrieb“. Er muss eingebettet sein in eine aktive Industrie- und Wirtschaftspolitik im Rheinischen Revier, die auf Innovationen, Investitionen und junge Gründerinnen und Gründer setzt sowie gleichzeitig Infrastrukturen erweitert und sozial abfedert. Ich will, dass wir nicht ständig nur über Wissenschaft und Forschung als Zukunftsprojekt im Revier sprechen. Vielmehr müssen wir meines Erachtens das Ziel haben, auch in Zukunft noch gut bezahlte und mitbestimmte Industriearbeitsplätze hier bei uns zu haben.

Bildung: Alle Kinder verdienen, unabhängig von ihrer familiären Herkunft oder ihrer Postleitzahl, auf ihrem Bildungsweg Unterstützung dabei, ihren individuellen Weg zu finden, ob mit oder ohne Umweg. Viel in der Bildung entscheidet sich in der Familie, und deshalb wollen wir Bildung ganzheitlicher angehen. Das an Kitas erfolgreiche Konzept der Familienzentren wollen wir auch an Schulen aufbauen und ausbauen. Dort sollen alle Angebote der Familienbildung und alle Unterstützungsprogramme gebündelt werden. Das erleichtert es Eltern, den Bildungserfolg ihrer Kinder zu unterstützen. Damit jedes Kind sein volles Potenzial entfalten kann, schaffen wir einen Anspruch auf einen Bildungslotsen ab der Geburt.