10.08.2022
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Neuer Sozialpreisträger Guido Esser: „Ich verzichte auf das Preisgeld!“

Bei der Verkündung wollte der Vorsitzende der Sportfreunde Hehlrath nicht zu viel gelobt werden. Doch wie kaum ein anderer lebt er den Benefizgedanken. „Dieser Eschweiler ist uns besonders recht“, ist sich Annelene Adolphs vom Europaverein GPB sicher. Guido Esser heißt der 26. Preisträger des Europäischen Sozialpreises, den der Europaverein vor 25 Jahren ins Leben gerufen hat.

Das Wahlkomitee rund um Annelene Adolphs, Vereinsvorsitzendem Peter Schöner sowie Günter Werner verkündeten nun den Preisträger 2022. Immer wieder wird diese Auszeichnung mit einem Leitgedanken verknüpft. Der Europaverein erkor diesmal das „Europäische Jahr der Jugend“ der EU aus und ist überzeugt, dass Guido Esser vom Fußballklub „Sportfreunde Hehlrath“ der richtige Brückenbauer aus der Mitte der Gesellschaft ist, der vor allem junge Sportbegeisterte für Solidarität begeistert und der den Preis mehr als verdient.

„Er hat das Herz am rechten Fleck und ich kenne kaum einen, der zum einen so schnell Feuer und Flamme für eine gemeinnützige Sache ist und zum anderen diese Leidenschaft mit Verlässlichkeit und bis zum Ende Taten folgen lässt“, ergänzte Bürgermeisterin Nadine Leonhardt: „Es gibt viele, die sich solidarisch bekennen, aber es muss einer da sein, der die Initiative ergreift. Genau solch einer ist Guido Esser.“

Der nahm die Wahl des Europavereins dankbar und gleichzeitig bescheiden für „sich und seinen Verein“ an, obwohl der Europäische Sozialpreis nur an eine Person geht. Zudem verzichtet er als erster der insgesamt 26 Preisträger auf sein Preisgeld. Er möchte dieses dem Europaverein bei der Preisverleihung, die traditionell am 3. Oktober im Eschweiler Rathaus stattfindet, zurückgeben. Denn auch den Europaverein hat es bei der Flut schwer erwischt. Equipment und Ausstattung im Wert zwischen 8.000 und 9.000 Euro wurden durch die Wassermassen zerstört.

Guido Essers Verzicht ist eine kleine Geste, die aber von dem großen Benefizgedanken zeugt, den der 57-jährige Vorsitzende der Sportfreunde Hehlrath seit Jahrzehnten an den Tag legt und mit dem er immer wieder Wegbegleiter begeistern kann. Verschiedenste Projekte leisteten nicht nur vor Ort in Eschweiler Unterstützung, sondern auch in anderen Städten, Ländern und Krisengebieten wie Afrika oder Brasilien. Dabei konnte Esser auch den ein oder anderen Promi für die gute Sache gewinnen – wie BAP’s Wolfgang Niedecken oder Rainer Calmund. Zuletzt veranstalteten die Sportfreunde Hehlrath Benefiz-Fußballspiele für die Ukrainehilfe von Malteser International. Als Zwischenorganisation fungierte dabei der Europaverein, den Guido Esser bei der Friedenskundgebung auf dem Eschweiler Marktplatz im Frühjahr näher kennengelernt hatte.

Manuel Hauck