12.04.2022
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Rot-grün setzt sich für begrünte Vorgärten in Eschweiler ein

„Den Trend zur neuen Verschotterung von Vorgärten wollen wir stoppen.“ Die Eschweiler Mehrheitsfraktionen von SPD und Grüne haben einen Antrag gestellt, mit dem zum einen die Artenvielfalt gefördert und zum anderen das Mikroklima geschützt werden soll.

Über vier Aspekte möchte rot-grün im kommenden Fachausschuss im Juni abstimmen lassen. Es soll ein städtisches Förderprogramm mit einem Budget von 20.000 Euro auf den Weg gebracht werden, das Eigentümer:innen dabei unterstützt, bereits versiegelte Vorgärten wieder zu entsiegeln. Zweitens soll ein jährlicher Preis durchgeführt werden, bei dem die Top 3 der besonders gelungenen Umgestaltungen prämiert werden. Darüber hinaus soll die Stadtverwaltung mit Umweltverbänden den Eigentümer:innen beim Thema „Nachhaltige Vorgartengestaltung“ beratend zur Seite stehen. Der vierte und letzte Aspekt zielt darauf ab, dass es bei Neubaugebieten verpflichtend wird, begrünte und versickerungsfähige Vorgärten anzulegen.

Die Gründe
SPD und Grüne begründen ihr Vorhaben mit dem massiven weltweiten Insektensterben, dessen Ursache laut einer in der Zeit veröffentlichten Studie im Verlust von Lebensraum liegt. Diesem Problem könne begegnet werden, indem Vorgärten nicht mehr nur mit Steinen, Schotter und Kies angelegt werden. Zudem würden begrünte Vorgärten das Stadtklima verbessern, extreme Temperaturen abmildern und Niederschlagswasser versickern lassen. Rot-grün nennen in ihrem Antrag die Städte Xanten, Paderborn und Dortmund als Beispiele, welche Maßnahmen bereits Anwendung finden und zitieren auch eine Empfehlung des Städte- und Gemeindebundes.

Die beiden Fraktionen betonen, dass sie Respekt vor dem Eigentum und Bestand hätten und gemeinsam mit den Bürger:innen dieses Problem angehen und dabei Anreize setzen möchte. Dennoch appellieren sie an die Ehrlichkeit der Eigentümer:innen. Laut Eschweilers Gebührensatzung muss man zum einen der Stadt mitteilen, wenn man seinen Vorgarten – beispielsweise durch die Errichtung eines Stellplatzes – versiegelt und zum anderen sind dafür Gebühren (1,17 Euro pro Quadratmeter) zu bezahlen.

Manuel Hauck