10.08.2022
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Rückschau auf die Fußball-Stadtmeisterschaft: Neuheiten nach 31 Jahren

Auch nach 31 Jahren Eschweiler Fußball-Stadtmeisterschaft der Sparkasse gibt es noch Premieren. Falke Bergrath kam zum ersten Mal bei der Sommerausgabe des Turniers ins Finale und holte sich gleich den Stadtpokal. In einem ungewöhnlichen Elfmeterschießen am Sonntag (von den ersten sechs Schützen traf nur einer) bezwangen die im Vergleich zur letzten Saison verstärkten Bergrather vor 400 Zuschauern Rhenania Lohn, das wie im Vorjahr im Shootout am Titel vorbeischrammte. Emotionen pur bei den Falken und hängende Köpfe bei Lohn – für den Neu-Bezirksligisten war es die erste Niederlage seit wettbewerbsübergreifend 31 Spielen! Das packende Finale mit anschließendem Elfmeterdrama markierte den spannenden Schlusspunkt der Veranstaltung am Wetterschacht.

Sie wird in Erinnerung bleiben, denn ebenso der ausrichtende FV Eschweiler sorgte für Neuheiten – seinerseits in der Organisation. Bei den üblichen Strukturen, die Fußballturniere haben, war das nicht zu erwarten. Teppiche vor den Ersatzbänken, extra errichtete Ballfangzäune im Gastronomiebereich zum Schutz speisender Fans und (dank des guten Wetters) der Trainingsplatz als Parkplatz gehörten zu den auffälligsten mehrerer FV-Ideen. Dank der fleißigen Helfer, die sich unter anderem auch als Hüpfburg-Betreiber, Getränke-Lieferer für Fans im Schatten und Verkehrslenker wegen des benachbarten Zirkus betätigten, fühlten sich die Gäste sehr umsorgt und willkommen. „Wir wollten einen bleibenden Eindruck hinterlassen“, formulierte der Vorstand um Christoph Warin, Peter Johnen und Guido Hark. Ein Anspruch, den der Klub in Anbetracht des Flairs und der vielen Komplimente von Gästen definitiv erfüllte.

Sportlich musste das Turnier ohne das Duell um die Frauen-Stadtmeisterschaft auskommen. Die Frauen des FC Eschweiler konnten nicht antreten und werden sich in Kürze auflösen. Die Bergratherinnen bestritten stattdessen ein Einlagematch gegen die kurzfristig eingesprungenen Sportfreunde Hörn aus Aachen.

Bei den Männern begann die Stadtmeisterschaft ohne die großen Momente, dafür leider mit mehreren verletzten Spielern. An den ersten drei Tagen gab es ausschließlich Zu-Null-Erfolge und drei 0:0. Mit insgesamt 28 Toren zählte das Organisationsteam – Matthias Hanf, Wilfried Pütz, Dominik Scholl, Willi Greven, Helmut Brief und Tim Schmitz – ohnehin vergleichsweise wenige Treffer. Hehlrath, Berger Preuß und Rhenania Eschweiler, das zum Auftakt noch überzeugte, blieben harmlos.

Beherzt agierten hingegen die Gastgeber aus Eschweiler-Ost. Der FV erkämpfte überraschend den Gruppensieg und kickte St. Jöris ins Aus. Gegen bis dahin minimalistische Lohner (1:0-Tore in der Gruppe) lag die Latte dann aber zu hoch. Der Rhenane Marcel Arling schoss beim 4:0 gegen den FV drei Tore. Die reichten ihm zum Preis für den Torschützenkönig, den Sandra Zimmermann von der Sparkasse vergab. Im rasanten zweiten Halbfinale zeigten robuste Bergrather gegen den Titelverteidiger FC Eschweiler Nervenstärke – durch den späten 1:1-Ausgleich und das erste von zwei gewonnenen Elfmeterschießen auf dem Weg zum Triumph. Falke-Trainer Torsten Hansen (einziger Rotsünder des Turniers, wegen Schiedsrichterbeleidigung): „Das Glück war mit den Tüchtigen. Wir traten als Team auf und wollten den Pott unbedingt.“ Den überreichte Bürgermeisterin Nadine Leonhardt, die allen Beteiligten dankte: „Es war eine tolle Fußballwoche beim FV!“

Unsere stets unmittelbar nach den Partien veröffentlichten Spielberichte zu allen Begegnungen finden Sie weiterhin auf den Sport-Seiten von Filmpost online: zu den Sport-Seiten.

Das Filmpost-Team beim Turnier: Tim Schmitz (Texte), Julia Sahr und Yannick Schmitz (Fotos)