22.06.2022
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Verwendung von Flutspenden: Klagen gegen „sozialen“ Wiederaufbau?

654.000 Euro wurden noch nicht ausgegeben. Die Stadtverwaltung hatte in den ersten Tagen nach der Flut ein Spendenkonto eingerichtet, auf dem über 2,7 Millionen Euro eingegangen sind. Ca. 1.300 Haushalte haben von diesem Konto jeweils 1.500 Euro als Soforthilfe erhalten, nachdem sie einen relativ einfachen Antrag stellen konnten.

Der Restbetrag der Spenden wird für den „sozialen“ Wiederaufbau eingesetzt. Die Politik hat einem entsprechenden Vorschlag der Verwaltung nun zugestimmt. Zwei Sozialarbeiter:innen wird die Stadt befristet auf zwei Jahre einstellen, um speziell älteren Menschen, die von der Flut betroffen waren, bei der alltäglichen Bewältigung zu helfen. Zudem werden zwei Personen rekrutiert, um die Schulsozialarbeit zu stärken und die jüngeren Betroffenen zu unterstützen. Drittens werden Projekte finanziell unterstützt, die sich in den einzelnen Gebieten dafür einsetzen, das soziale Leben „wiederaufzubauen“ und das Miteinander fördern. Diese drei Komponenten werden durch eine Steuerungsgruppe koordiniert, zu der unter anderem mehrere Ämter, der Kinderschutzbund, der SkF und die AWO gehören.

Es gibt Stimmen, die den „sozialen“ Wiederaufbau ablehnen, die rein materielle Unterstützung fordern und sogar mit rechtlichen Schritten drohen. Wie Bettina Merx, stellvertretende Kämmerin erklärt, haben einige Spender:innen, die große Beträge überwiesen haben, jedoch konkret den Willen geäußert, dass das Geld für soziale Projekte eingesetzt wird. Ob Klagen aussichtsreich sind, müssen am Ende Gerichte entscheiden.

Manuel Hauck