11.02.2022
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„Peersönlich“: Die Trotzdem-Berlinale

Eigentlich steht die Corona-Ampel auf Rot. Die Sieben-Tage-Inzidenz beträgt 1.640. Seit Beginn der Pandemie gab es in Berlin bislang 4.140 Corona-Tote. Kein Wunder, dass sich die Verantwortlichen schwer taten mit der Entscheidung, ob hipp oder hopp. Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD): „Wir wollen, dass die Berlinale stattfindet“. Als die Entscheidung „hipp“ fiel, lag die Inzidenz noch bei der Hälfte, was auch hoch ist. Ein erneuter Lockdown wäre das Aus für die Kinoerlebnisse und die Begegnungen. Dieses andauernde Bangen begleitet uns nun schon zwei Jahre. Wenn Sie das lesen, bin ich jedenfalls auf dem Weg zur „Trotzdem-Berlinale“, um für Sie nächste Woche brühwarm zu berichten.

Was wird mich neben den vielen Schutzmaßnamen erwarten? Wird das Online-Ticketing funktionieren? Dummerweise bin ich kein „Digital Native“ und hatte sogar einmal Probleme, ein Leihauto zu bedienen. Auf welche Highlights bei den Filmen darf ich hoffen? Stars wie Juliette Binoche, Sigourney Weaver, Emma Thompson, Nikolaj Walder-Costeau, Sophie Rois, Isabelle Adjani, Nick Cave, Charlotte Gainsbourg, Mark Rylance, Emmanuelle Béart, Udo Kier, Valeria Bruni Tedeschi und Alexander Scheer werden erwartet, aber werden sie wirklich kommen?

Das öffentliche Programm wurde notgedrungen abgespeckt. Statt 400, wie im Jahr 2019, werden dieses Jahr 256 Filme gezeigt. Das „Zehntagerennen“ wird ebenso verkürzt. Nach der feierlichen Eröffnung am 10. Februar mit der Weltpremiere des neuen Films von François Ozons „Peter von Kant“ wird die Preisvergabe bereits am 16. Februar stattfinden. Ozon ist ein oft und gern gesehener Gast der Berlinale. Die Festivalleitung hat diesen Film mit den Akteuren Denis Ménochet, Isabelle Adjani und Hanna Schygulla als Auftakt gewählt, um sinngemäß Leichtigkeit und Schwung in unseren trüben (Corona-)Alltag zu bringen.

Peer Kling