04.02.2023
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Das sind Kerle: Rote Funken lassen unbeschwert die Puppen tanzen

18:44 Uhr: Ungewöhnliche Uhrzeit, die bei den Roten Funken aber schon Tradition hat. Die Funke Pute brachen als Vorprogramm der Großen Kostümsitzung das Eis in der Festhalle Dürwiß, ehe sich Marco Zimmermann freute, als Funken-Präsident in einen Abend närrischen Frohsinns einzusteigen, an dessen Ende er enthusiastisch rief: „Was haben wir das vermisst!“

Rote Funken, das sind Kerle: Das bewies die Karnevalsgesellschaft zu gleichlautenden Klängen beim Einmarsch aller Uniformierten und es regnete Rosen, natürlich in Rot und Weiß. Das stolze Korps sorgte gleich zu Beginn für frenetischen Jubel, denn aus einem Guss boten Tanzpaar Paula Eßer und David Krause, die Funkentöchter, die Quespelstänzer mit Marketenderin Tessa Reiff ein einheitliches Bild, das nahtlos ineinander überging. Abgerundet wurde der Block-Beitrag mit Kommandant Guido Deutschle von der neu formierten Musikeinheit – mit Leiter Patrick Oder, der gleichzeitig auch Mitglied der sitzungsbegleitenden HSO-Band ist –, ehe direkt das nächste Schwergewicht die Festhalle enterte. Prinz Stefan III. und Zeremonienmeister Achim ließen den Karnevalsreigen ebenso seinen Lauf nehmen wie „Die Original Eschweiler“ als Funkengewächs sowie die Gäste der traditionsreichen Stadtgarde Oecher Penn.

Seit ein paar Jahren hat die Rote Funken-Sitzung den Ruf, neben den Akteuren aus den eigenen Reihen nur Bühnenkünstler außerhalb Eschweilers zuzulassen. Das war nach der coronabedingten Pause der Fall und kölsche Stimmungsbringer, insbesondere zur zweiten Hälfte des Abends, sorgten für frenetischen Jubel. So reihte sich neben den Lokalmatadoren, der Mundartband „Stabelsjeck“ und der Showtanzgruppe Can’t Stop, die mit ihrem Showtanz zur Walpurgisnacht mit tänzerischem Können und progressiver Musik begeisterten, Künstler wie Philipp Godart und das akrobatisch-atemberaubende „Superjecke Dreigestirn. Vater und Sohn hinterließen als über- und unterdimensionierte Figuren Staunen und ließen inklusive Pyrotechnik wahrlich die Puppen tanzen. Nachdem Jürgen B. Hausmann die Lachmuskeln mit seinem bekannten Niveau beansprucht hatte, folgte mit „Kommando 3“ aus Köln ein musikalisches Finale, das mitriss. Elferrat und Bühnenordonanz gesellten sich zu dem Ensemble auf der Bühne, um den Abschluss einer lang vermissten Sitzung mit solch einem Körpereinsatz zu feiern, dass Präsident Zimmermann bilanzierte: „So in Bewegung habe ich den Elferrat noch nie gesehen!“

Manuel Hauck