31.03.2023
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Feuerwehr zur Gasexplosion: „Trümmerfeld über 100 Meter lang“

In der Neustraße hat am Donnerstag eine Gasexplosion für massive Beschädigungen gesorgt. Die Feuerwehr hat dazu einen ersten umfangreichen Einsatzbericht herausgegeben.

Um circa 21:15 Uhr am Donnerstagabend zerriss ein lauter Knall die abendliche Stille in der Innenstadt. Bis in die Außenorte war dieser deutlich zu vernehmen. In einem mehrgeschossigen Wohn- und Geschäftshaus in der Neustraße war es aus bislang unbekannten Gründen zu einer heftigen Explosion gekommen.

Unverzüglich wurden zahlreiche Einsatzkräfte der Feuerwehr Eschweiler sowie Rettungsdienstfahrzeuge aus Eschweiler und den Nachbarkommunen zur Einsatzstelle entsandt. Vor Ort bestätigte sich die Lage, die über Notruf in zahlreichen Anrufen gemeldet wurde. Über eine Länge von mehr als 100 Meter glichen Neustraße und Josefstraße einem Trümmerfeld. In zahlreichen Gebäuden waren teils sämtliche Fensterscheiben zerstört, Inventar und Gebäudeteile lagen auf der Straße. Aus dem betroffenen Gebäude schlugen Flammen und dichter Brandrauch drang ins Freie. Mehrere Menschen machten sich an den Fenstern des Gebäudes bemerkbar, um gerettet zu werden.

Direkt begannen die zuerst an der Einsatzstelle eingetroffene Kräfte der Feuer- und Rettungswache mit der Menschenrettung und wurden schnell durch erste nachrückende Einsatzkräfte der Freiwilligen Löschzüge unterstützt. Aus dem betroffenen Gebäude wurden insgesamt neun Menschen gerettet. Die meisten Personen mussten über Drehleitern in Sicherheit gebracht werden. Nach der Rettung wurden die Verletzten unverzüglich dem Rettungsdienst zur weiteren Versorgung übergeben, der ebenfalls mit zahlreichen Kräften in die Eschweiler Innenstadt geeilt war.

Nachdem die Personen aus dem Gebäude gerettet waren und durch den Rettungsdienst versorgt wurden, konnten auch weitere Betroffene aus Nachbargebäuden betreut und medizinisch untersucht werden. Insgesamt wurden 16 Personen aufgrund des Schadensereignisses verletzt und in Krankenhäuser gebracht. Neben zwei Schwerstverletzten sowie zwei schwer verletzten Personen aus dem Brandobjekt wurden zwölf Personen leicht verletzt. Darunter befanden sich auch zwei Feuerwehreinsatzkräfte, die in der ersten Einsatzphase leichte Verletzungen erlitten.

Im Anschluss an die Menschenrettung wurde die Brandbekämpfung im Gebäude gestartet. Hierzu wurde die Einsatzstelle durch den Einsatzleiter und Leiter der Feuerwehr, Axel Johnen, in insgesamt drei Einsatzabschnitte unterteilt, in denen jeweils mehrere Strahlrohre im Außenangriff sowie im Innenangriff eingesetzt wurden. Insgesamt waren zeitgleich bis zu drei Drehleitern an der Einsatzstelle im Einsatz.

Das Ausmaß dieser Einsatzstelle machte es wieder einmal erforderlich, dass neben allen Einheiten der Feuerwehr Eschweiler auch Einsatzkräfte aus Nachbarkommunen nach Eschweiler alarmiert wurden. So waren Löschzüge und Sondereinheiten aus Aachen, Stolberg, Würselen, Herzogenrath und Langerwehe im Einsatz, beziehungsweise stellten den Grundschutz für das restliche Eschweiler Stadtgebiet sicher.

Jedoch war dies nicht nur ein großer Einsatz für die Feuerwehrkräfte aus Eschweiler. Zahlreiche Einsatzkräfte der Polizei, unter anderem eine Einsatzhundertschaft aus Wuppertal, sperrten die Innenstadt großflächig ab und sorgten dafür, dass die Einsatzstelle und die zahlreichen zerstörten Gebäudefronten gesichert wurden. Auch viele Kräfte der Stadtverwaltung Eschweiler, des Bauhofs und weiterer Fachdienste waren vor Ort. Eschweilers Bürgermeisterin Nadine Leonhardt machte sich vor Ort ein Bild der Lage und unterstützte die Einsatzkräfte.

Gegen 02:00 Uhr am frühen Freitagmorgen war das Feuer soweit unter Kontrolle gebracht, dass erste Einsatzkräfte aus dem Einsatz entlassen werden konnten und wieder ihre Standorte anfahren konnten. Andere Einheiten verblieben an der Einsatzstelle, um restliche Glutnester zu löschen und weitere Sicherungsmaßnahmen an der Einsatzstelle vorzunehmen.

Ab 04:00 Uhr konnten weitere Löschzüge die Einsatzstelle verlassen und ihre Standorte aufsuchen. Einige Löschfahrzeuge sowie eine Drehleiter blieben vor Ort, um die letzten Löschmaßnahmen durchzuführen und eine Brandwache zu stellen.

Um 05:30 Uhr morgens war ein Ende des Einsatzes noch nicht abzusehen.

Feuerwehr Eschweiler

 


Mit dem Filmpost-Liveticker zur Glasexplosion in der Neustraße erfahren sie Neuigkeiten, die laufend aktualisiert werden: zum Liveticker.