18.03.2023
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Gefluteter Keller sorgt für Chemie-Großeinsatz in der Jülicher Straße

Die Störmeldestelle der Regionetz informierte um 13:30 Uhr die Leitstelle darüber, dass Mitarbeiter an einem leer stehenden ehemaligen Industrieobjekt im Innenstadtbereich der Jülicher Straße streng riechende Dämpfe festgestellt hätten, die aus dem Gebäude strömten. Unverzüglich wurden rückten Kräfte der Feuerwehr Eschweiler, des Rettungsdienstes und der Polizei zur gemeldeten Einsatzstelle aus.

Bei Eintreffen und erster Erkundung der ersten Einsatzkräfte konnte der Austritt von Dämpfen aus dem Gebäude bestätigt werden. Der vor Ort angetroffene Mitarbeiter des Versorgungsunternehmens berichtete den Einsatzkräften von einem stechenden Geruch, den er wahrgenommen habe, sowie von leichten Atemwegsreizungen. Daraufhin wurde das Alarmstichwort erhöht und weitere Einsatzkräfte der Feuerwehr Eschweiler sowie Spezialeinheiten für Einsätze mit ausgetretenen Chemikalien aus Eschweiler, Herzogenrath und der Eifel alarmiert. Zeitgleich wurde durch die Polizei die Einsatzstelle weiträumig abgesperrt, um zum einen eine Gefährdung von Passanten ausschließen zu können und zum anderen ausreichend Platz für die zahlreichen Einsatzkräfte und -Fahrzeuge sicherstellen zu können.

Nachdem die Spezialkräfte vor Ort eingetroffen waren und vorbereitende Maßnahmen abgeschlossen hatten, ging ein Trupp geschützt durch Chemikalienschutzkleidung zur Erkundung ins Gebäude vor. Letztendlich konnte an keiner Stelle ein Gefahrstoff nachgewiesen werden. Es trat jedoch weiterhin Dampf aus dem Gebäude aus. Bei der weiteren Erkundung im Gebäude stellten die Einsatzkräfte fest, dass im Untergeschoss des Gebäudes circa 1,2 Meter hoch Wasser stand. Um der Ursache weiter auf den Grund zu gehen, musste das Wassers abgepumpt werden.

Im Verlauf der weiteren Maßnahmen konnte im Untergeschoss eine Elektrounterverteilung vorgefunden werden, die teils durch das Wasser geflutet war. Augenscheinlich war es hierdurch zu Kurzschlüssen und ungewollten Fließströmen gekommen, die nach dem Tauchsiederprinzip das Wasser erwärmten und zum Verdampfen brachten. Aufgrund der natürlichen Verunreinigung des Wassers war dann auch der unbekannte und eventuell stechende Geruch zu erklären.

Neben allen Einheiten der Feuerwehr Eschweiler waren Spezialeinheiten aus Herzogenrath, Simmerath und Monschau sowie der Fachberater Chemie, das Ordnungsamt der Stadt Eschweiler und die Regionetz alarmiert und im Einsatz. Kreisbrandmeister Thomas Sprank sowie die Bürgermeisterin der Stadt Eschweiler, Nadine Leonhardt, machten sich vor Ort ein Bild von der Lage.

Neben den Maßnahmen vor Ort wurden während der Einsatzdauer durch drei Fahrzeuge einzelner Löschzüge der Grundschutz für die Eschweiler Bürger sichergestellt. Glücklicherweise kam es jedoch in dieser Zeit zu keinem weiteren Feuerwehreinsatz im Stadtgebiet.

Feuerwehr Eschweiler