08.02.2023
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Große Ehre für Jörn Stermann-Sinsilewski

Wenn Jörn Stermann-Sinsilewski den weißen Judoanzug trägt, bringt ihn normalerweise wenig aus der Ruhe. Am letzten Januar-Samstag war der 47-Jährige aber doch nervös, als ihm im Kreis seiner Mitstreiter vom 1. Budo Club Eschweiler eine besondere Ehre zuteil wurde.

Wilfried Marx vom Dan-Kollegium NRW und Jenny Frey vom Judo-Verband NRW kamen in die Turnhalle Röhe, um ihm den 6. Dan zu verleihen. Dieser Meistergrad ist selten, da man ihn nicht durch eine Prüfung erreichen kann, sondern mit ihm das Lebenswerk gewürdigt wird. „Den rot-weißen Gürtel hat im Aachener Judokreis, also bis kurz vor Köln, ansonsten nur einer – und der ist nicht mehr aktiv“, weiß Stermann-Sinsilewski, dessen Frau Kerstin und Sohn Nils zu den ersten Gratulanten zählten.

Der Ausgezeichnete praktizierte Judo schon 25 Jahre lang in seiner Heimat Leichlingen (Bergisches Land), bevor er 2007 Lehrer am Berufskolleg Eschweiler wurde und so in die Stadt und zum Budo-Club kam. Für den engagiert er sich seit 2010 als Vorsitzender mit großem Einsatz. Unter seiner qualifizierten Leitung wurden Lehrgänge eingeführt, Kooperationen mit Schulen und Kitas abgeschlossen, Menschen mit Handicap in die Vereinsarbeit integriert sowie viele Wettkämpfe und außersportliche Aktivitäten organisiert. Sein größter eigener Erfolg auf den Matten war der EM-Titel 2017 in der Judo-Kategorie Kime-no-kata mit Kampfpartner Volker Degenhart.

Als Kata-Referent leitet der zum Nationalkader gehörende Stermann-Sinsilewski den neu gegründeten Kata-Stützpunkt in Eschweiler, an dem überregionale Talente gefördert werden. Er blickt voraus: „Den Stützpunkt möchte ich weiter ausbauen. Vielleicht werde ich nach der aktiven Zeit Wertungsrichter.“

Tim Schmitz