30.01.2023
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Löwengarde: Das Ende der Schmidt-Ära und ein Bischof(f) mit drei Spitzenfunktionen

„Speziell mit Katrin geht nun in der Löwengarde eine Ära zu Ende“, so die jüngste Karnevalsgesellschaft in Eschweiler, die nach 1.092 Tagen das Comeback ihrer Kostümsitzung mit rund 200 Besuchern feierte. Der Löwenabend in der Adam-Ries-Schule bot tänzerisches Niveau, den sich die 2007 gegründete KG auf die Fahnen geschrieben hat, kölsches Hätz sowie närrischen Dreiklang.

Ehe jedoch das langjährige Tanzpaar-Marie Katrin Schmidt nach ihrer zehnten Session verabschiedet wurde, kam der Nachwuchs der Gesellschaft, die in den vergangenen Monaten wieder im tanzsportlichen Turnierbereich zurückgekehrt ist, zum Zuge. Jugendgarde, Juniorengarde und Jugendshowtanz boten neben Einzelpassagen auch einen souveränen Gemeinschaftstanz. Zudem zeigten Jugendmariechen Caro Flach und Juniorentanzmariechen Leni Körfer ihr akrobatisches Können.

Umbrüche an den Spitzen
Bei den erwachsenen Löwen gab es während der Corona-Pandemie Umbrüche. So verabschiedete sich Norbert Bartz als Präsident der KG und wurde beim Löwenabend vom neuen und jungen Vorsitzenden Julian Bischoff (25) zum Ehrenpräsidenten ernannt. Bischoff ist gleichzeitig Interimspräsident, nachdem Puddelrüh-Frontmann Marcus Rothkranz im vergangenen Oktober zum neuen Löwen-Präsidenten ernannt wurde, dann aber zurücktrat. Derweil freute sich Serhat Akcay auf seine neue Rolle als Zeremonienmeister der KG und darüber, seinen hölzernen Zermstab überreicht zu bekommen. Um den Traditionsreigen noch komplett zu machen, besuchte das Karnevals-Komitee der Stadt Eschweiler die Löwengarde und zeichnete zum einen Norbert Bartz mit dem Silbernen Stern aus. Zum anderen wurde Olli Stollenwerk mit dem Erste Klasse Komitee-Orden geehrt.

Stollenwerk und seine Marie Katrin Schmidt sorgten für einen emotionalen Höhepunkt des Abends, denn sie wagten, mit fast schon für die Löwengarde untypisch traditioneller Choreografie, nach sechs gemeinsamen Jahren ihren letzten Auftritt als Tanzpaar. Nachdem als Kind bei der Fidele Trammebülle im Alter von 7 Jahren Kindertanzpaar wurde, bei der Löwengarde mit Unterbrechungen – nicht nur wegen Corona – zehn Jahre lang das Schmuckstück der Gesellschaft. Für den Verein war nun der Moment gekommen, sie besonders zu verabschieden und jeder einzelne Tänzer überreichte ihr eine Rose. Anschließend präsentierte die Löwengarde gleich die Nachfolger und Julian Bischoff rückte abermals und mit Tanzpartnerin Celina Spiegelmacher in die erste Reihe. Die beiden konnten aufgrund einer Nasennebenhöhlenentzüngung vom Offizier an diesem Abend ihren neuen Tanz nicht präsentieren. Eine Konstante war Mariechen Lea Hunscheidt, die mit ihrem bravourösen Tanz als eine der besten der Stadt gelten kann.

Kölsches Hätz
Neben den offiziellen Übergaben, Ehrungen sowie Abschieden war der Löwenabend von Bütt, Musik und Tanz geprägt. So heizte Marita Köllner, aber ebenso Stefan III. und die Band ALUIS närrisch-musikalisch ein, während der Kölner Landmetzger in die Bütt sprang. Als Gastgesellschaft wurde das Kirchspiel Lohn empfangen. Und nachdem die Auftrittsgarde der Löwengarde frenetisch für ihre sportlich-dynamische Darbietung gefeiert wurde, sorgte das Trompeterkorps der Eefelkank für ein stimmungsvolle Finale.

Manuel Hauck