28.05.2023
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Neue Broschüren der StädteRegion über weibliche Genitialbeschneidung

Heute ist der Internationale Tag der Frauengesundheit. Zum 28. Mai machen die Gleichstellungsbeauftragte und das Kommunale Integrationszentrum der StädteRegion Aachen gemeinsam mit dem Verein „ira“ auf die besondere Situation von Frauen und Mädchen aufmerksam. In zwei gemeinsam entwickelten Broschüren geht es um weibliche Genitalbeschneidung und um interkulturelles Periodenwissen. Beides sind Themen, die nur selten im Fokus der Öffentlichkeit stehen.

Weibliche Genitalbeschneidung beziehungsweise weibliche Genitalverstümmelung ist eine Menschenrechtsverletzung. Zahlreiche Betroffene leben auch in unserer Gesellschaft und leiden unter den Folgen. Über die Thematik zu sprechen ist allerdings nicht so einfach, sei es in der Ansprache potenziell betroffener Personen oder im Kontext gesellschaftspolitischen Engagements. Die Publikation „Wie sprechen wir über weibliche Genitalverstümmelung/Genitalbeschneidung?“ möchte hier Anregungen und Unterstützung bieten, um sich auf Augenhöhe mit Betroffenen und Bedrohten zu solidarisieren.

Bei der anderen Publikation mit dem Titel „Interkulturelles Periodenwissen“ handelt es sich um eine umfassende Broschüre, die gemeinsam mit von weiblicher Genitalbeschneidung betroffenen Personen entwickelt wurde. Die Menstruation ist, obwohl es ein Kernthema weiblicher Gesundheit ist, immer noch stark schambehaftet. Diese Broschüre vermittelt in einfacher und kultursensibler Sprache grundlegendes Wissen rund um die Menstruation und Erfahrungen von Menstruierenden unterschiedlicher Kulturen.

Der Verein „ira“ ist eine Anlauf- und Beratungsstelle für Personen, die von geschlechtsspezifischer Gewalt (Menschenhandel, Zwangsprostitution, sexuelle Ausbeutung, Zwangsverheiratung und weiblicher Genitalbeschneidung/Genitalverstümmelung) bedroht oder betroffen sind sowie für Prostituierte/Sexarbeiter:innen.

Auch für die Gleichstellungsbeauftragte der StädteRegion Aachen, Ulrike Königsfeld, sind diese Themen wichtig: „Dass Frauen- und Männergesundheit unterschiedlich zu betrachten sind, ist weitestgehend bekannt. Doch die Verschiedenheiten sind nicht nur biologisch bedingt, sondern auch geprägt durch soziale und kulturelle Unterschiede, gesellschaftliche Integration, Erwerbsbeteiligung, Einkommenssituation und unterschiedliche Lebensstile und Gewohnheiten“, so Königsfeld. „Daher ist es wichtig, Frauengesundheit in den Blick zu nehmen und passgenaue Angebote zu entwickeln“.

Gefördert wurde die Erstellung der Broschüren im Rahmen der Projekte „NRWeltoffen“ und „Wertevermittlung, Demokratiebildung und Prävention sexualisierter Gewalt in der und durch die Jugendhilfe“.

Die StädteRegion Aachen wird zudem in der kommenden Woche eine Zuwendungsvereinbarung zum Betrieb einer digitalen Beratungsstelle für Personen, die von geschlechterspezifischer Gewalt betroffen sind, mit ira e.V. unterzeichnen.

Redaktion