26.01.2023
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Stimmung, Herz und Freu(n)de: Die letzte Sitzung eines Ulker Urgesteins

Ein Urgestein feiert seine letzte Kostümsitzung: Heinz-Michael Raby führte am vergangenen Samstag ein letztes Mal durch das närrische Programm seiner KG Ulk Oberröthgen. Nach der Karnevalssession hört er als Präsident auf.

Besonders stolz kann Raby allein auf seine lange Ausdauer sein: 52 Jahre ist er Mitglied er Ulk, davon die meisten Jahre im Vorstand – vom Kassier über den Vizepräses bis zum Präsidenten. Letzteres Amt erfüllt er mittlerweile seit 18 Jahren und gehört damit zu den Dienstältesten seiner Art im Eischwiele Fastelovend.

Abseits dieser besonderen Langjährigkeit feierten die Ulker in ihrer Burghof-Heimat das jecke Brauchtum mit Stimmung, Herz und vielen Freunden. Die eigenen Kräfte kamen über den Sitzungsabend verteilt zum Zuge. So war Tanzmariechen Olivia Rappe willkommener Eisbrecher, an den sich der Tanz der Uniformierten und das musikalische Bühnenspiel der Stoppelhusaren anschloss.

Unmittelbar danach erfüllte Alfred Wings als „Der Lange“ den karnevalistischen Dreiklang mit einer unterhaltsamen Büttenrede, ehe mit den Inde-Singers ein weiterer Lokalmatador die Stimmung im Burghof auf den Siedepunkt hielt.

Neben dem Präsidenten wurde an jenem Abend für ein weiteres langjähriges Mitglied der Ulk innegehalten. Nachdem die rot-blaue Garde der „Shining Dance Stars“ mit Bravour überzeugte, wurde Tänzerin Anne Bonk für 22 Jahre närrische Aktivität geehrt.

Wie herzlich die Ulk empfängt, das bewies nicht nur der Besuch von Prinz Stefan III. mitsamt seines Gefolges, sondern auch der Auftritt der Gastgesellschaft vom Garderegiment Weiß-Rot. Eschweilers derzeit einzige Damenpräsidentin einer KG, Nadine Joschinski, trat bei ihrem ersten Auswärtseinsatz selbstbewusst-sympathisch auf und brauchte sich in keinster Weise als weiblicher Hahn im Korb vor ihren männlichen Kollegen verstecken. Mit Charme komplettierten ihre Garde und Tanzmariechen das Uniformiertenbild, während die Showtanzgruppe „Firebirds“ ihren bewährten Stil mit tänzerischem Anspruch, Schwarzlicht, Neonfarben und viel Bass in der Musik hochleben lies.

Nachdem die Kattestrüsch als heiteres Ensemble musikalisch einheizte, wurde das Ulker Tanzpaar Anouk Sazma und Max Mohren lautstark für ihre Darbietung gefeiert. Rückendeckung hatten ebenfalls das Männerballett. Die Garagendäncer traten mal in Rot, mal in Blau und mit blonden Perücken als Tanzmariechen-Parodie auf. Lacher hatten nicht nur sie auf ihrer Seite, denn als die Erdnuss mit Komik und Körperklamauk die Bühne betrat, blieb kein Auge trocken.

Das Finale der stimmungsvollen Ulker Sitzung, die von Alleinunterhalter Peter-Heinz Arnolds musikalisch umrahmt wurde, bot hoher Besuch aus Köln. Den renommierten Ratsbläsern gelang es zu später Stunde, bei langsamem Einstieg eine musikalische Dramaturgie aufzubauen und am Ende so gut wie jeden zum Tanzen und Singen zu animieren.

Manuel Hauck