17.04.2023
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Umfangreiche Sanierung rund um Eichendorffstraße: Bürger geben Rückmeldung

Zwar wird es noch etwa ein Jahr dauern, bis die Bagger zur Eichendorffstraße rollen, doch das Thema Sanierung steht schon jetzt auf der Agenda. Am vergangenen Donnerstag luden Eschweilers Stadtverwaltung und das Aachener „Ingenieurbüro Achten und Jansen“ zum Bürgerabend ins Rathaus. Dies war der Auftakt der vorgeschriebenen Bürgerbeteiligung. Noch bis Ende April können Einwohner Anregungen zur Sanierung der Eichendorffstraße, Hölderlinstraße und Fontanestraße geben, nachdem der Infoabend eine erste Gelegenheit dazu gab.

Das ist geplant

Umfangreich ist das Bauvorhaben bei einer geplanten Sanierungszeit von rund zwei Jahren. Dabei werden die Eichendorffstraße auf einer Länge von 580 Metern und die Hölderlinstraße auf einer Länge von 118 Metern (und 72 Metern Verbindungsweg zur Gartenstraße) ausgebaut. Konkret werden das Kanalsystem und die Straßenoberfläche aufgrund erheblicher Schäden saniert. Die Fontanestraße ist dabei nur ein Nebenschauplatz, denn wie vor einigen Jahren in Grundstückskaufverträgen festgeschrieben, wird die Fontanestraße für die Anlieger kostenfrei fertiggestellt. Dies soll im Zuge der Sanierung der anderen Straßen geschehen. Auch bei der Eichendorffstraße und der Hölderlinstraße werden Anwohner aufgrund des neuen NRW-Förderprogramms von der Beitragspflicht der Straßensanierung befreit. Die Eichendorffstraße wird dabei zur sogenannten „Fahrradstraße“ umfunktioniert, was bedeutet, dass Fahrradfahrer keinen eigenen Streifen mehr haben, sondern die Straße gleichberechtigt mit motorisierten Verkehrsteilnehmern nutzen dürfen. Dass von der Kreuzung Wardenslinde bis zur Peter-Paul-Straße die Rechts-vor-Links-Regelung aufgehoben und die Eichendorffstraße zur Vorfahrtsstraße wird, soll dabei den Fluss beim Fahrradfahren gewährleisten, sorgte aber beim Infoabend für Bedenken bei Anwohnern.

Feedback

So berichteten mehrere Bürger, dass die Eichendorffstraße bereits eine Art Rennstrecke sei, bei der sowohl Tempo 30 als auch Rechts vor Links missachtet würde. Dies, so die Prognose, würde sich mit der Umwandlung in eine Vorfahrtsstraße noch verschärfen. Planer und Stadtverwaltung brachten zwar ihr Verständnis für Anwohner, die direkt in Kreuzungsbereichen leben, zum Ausdruck. Jedoch entgegen sie auch, dass die Eichendorffstraße insgesamt schmaler wird und Rase-Manöver ein Stück weit ausgebremst werden könnten. Nichtsdestotrotz herrschte auf beiden Seiten eine Art Einigkeit, dass mit Tempomessanlagen Raser zur Kasse gebeten werden könnten. Weitere Anregungen setzten sich mit wegfallenden Parkplätzen in der Hölderlinstraße auseinander. Hierbei antworteten die Planer, dass der gesamte Bereich mit fest gekennzeichneten Parkplätzen in Zukunft ein geordnetes System erhält, während derzeit ungeordnet-wildes Parken überwiegt. Zwar wird die Anzahl der Parkplätze in der Eichendorffstraße nahezu identisch sein. In der Hölderlinstraße mit ihrem Wendehammer, in der laut einem Anwohner schon jetzt ein hoher Parkdruck herrsche, werden lediglich acht Stellplätze im öffentlichen Raum verfügbar sein.

Sieben Bauabschnitte

In insgesamt sieben Bauabschnitten sollen die drei Straßen wandernd fertiggestellt werden. Dabei werden Sperrungen kleinteilig erfolgen, damit – so die Zusage der Planer – möglichst kurzzeitige Sperrungen einzelner Bereiche nötig sind. Der Zugang für Fußgänger und auch die Erreichbarkeit von Rettungsdiensten und Müllfahrzeugen sei jedoch jederzeit gewährleistet. Wenn Bäume gefällt werden, dann sei dies laut Planungsbüro aufgrund von Erkenntnissen einer bereits durchgeführten Baumprüfung notwendig. Kompensationspflanzungen seien aber geplant. Beim Thema Nachhaltigkeit erkundigte sich ein Anwohner, ob Elektro-Ladesäulen für den öffentlichen Straßenraum vorgesehen sind. Eschweilers Technischer Beigeordneter verneinte zunächst, da konventionelle Anbieter sich mit dem Bereich Eichendorffstraße schwertun würden. Hermann Gödde gab jedoch den Ausblick, dass ein privater Eigentümer Interesse daran habe, öffentliche Ladesäulen zu errichten.

Defekte Hausanschlüsse

Direkte Relevanz hatte beim Infoabend insbesondere eine Karte, die Aufschluss darüber gab, welche Hausnummern nach entsprechenden Prüfungen bei Kanalanschlüssen und Anschlussleitungen welche Schäden aufweisen. Von 187 Anschlussleitungen verzeichnen 89 (47 %) große, 36 (19 %) mittelgroße und 51 (28 %) Bagatellschäden. Elf konnten nicht untersucht werden. Für Eigentümer besteht die Möglichkeit, die Schäden durch die Firma beheben zu lassen, welche die Straße saniert.

Hier sind Rückmeldungen möglich:

Umfangreich über die geplanten Maßnahmen kann man sich online informieren: zu weiteren Informationen. Anwohner können bei der Stadt Eschweiler bis Ende April Rückmeldungen zur geplanten Sanierung einreichen, ehe der politische Planungs-, Umwelt- und Bauausschuss voraussichtlich im Juni über die Vorschläge abstimmen wird. Ansprechpartner für den Straßenbau und Verkehr ist Olaf Venherm (Telefon: 02403 71440, E-Mail: olaf.venherm@eschweiler.de) und für den Kanalbau Ute Nipps (Telefon: 02403 71723, E-Mail: ute.nipps@eschweiler.de).

Manuel Hauck