05.07.2024
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Ultra-Bernd kennt kein Limit

Wenn Bernd Göbbels als Irrer bezeichnet wird, nimmt er das seinem Gegenüber nicht übel. Der 52-Jährige vom Marathon-Club Eschweiler weiß, dass es verrückt erscheint, wie er regelmäßig seine Leistungsgrenzen austestet und verschiebt.

24-Stunden-Läufe, 100-Meilen-Läufe, die doppelte und die dreifache Triathlon-Langdistanz hakte der Bundespolizist bereits ab. Jetzt bewältigte der Ultratriathlet in Colmar (Frankreich) seine bisher größte Herausforderung: Einen Quintuple-Ironman, also die fünffache Langdistanz.

Los ging’s mit Schwimmen. 19 Kilometer beziehungsweise 380 Bahnen im 50-Meter-Becken eines Freibads. Am Nachmittag des ersten Tages folgte der Wechsel aufs Rad. Für die 45 Ausdauersportler wurde keine lange Strecke gesperrt. Stattdessen fuhren sie die 9-Kilometer-Runde bis die 900 Kilometer voll waren. „Wichtig ist immer, es entspannt und nicht zu schnell anzugehen. Noch dazu waren Hitze und Wind teilweise brutal“, berichtet „Ultra-Bernd“. Anschließend legte er, im gleichmäßigen Tempo laufend, einen fünffachen Marathon (211 Kilometer) zurück und kam als Gesamt-22. und 16. Mann ins Ziel. Die Wahnsinns-Gesamtzeit: 108 Stunden und 33 Minuten, inklusive drei Stunden Schlaf pro Tag und kurzer Snack- und Umziehpausen bei seiner stets unterstützenden Ehefrau Tina. Das bedeutet Sport von Montagmorgen bis Freitagabend.

Was ihn antreibt? „Zum 50. Geburtstag suchte ich als früherer Marathonläufer nach Jahren ohne sportliche Herausforderung einen besonderen Reiz.“ Eschweilers Seniorensportler des Jahres 2023 liebt die Atmosphäre in der „Ultra-Familie“ und die Grenzerfahrung. Die sucht er auch im September mit dem „Deca Nonstop“ in Italien. Dabei beendet er eine Langdistanz mit dem Marathon und beginnt die nächste wieder mit dem Schwimmen. Das Ganze zehnmal mit einem Zeitlimit von zehn Tagen. Die absolvierte Gesamtdistanz liegt dann am Ende bei 38 Kilometer Schwimmen, 1800 Kilometer Radfahren und 420 Kilometer Laufen. Irre eben!

Tim Schmitz