Tipps zum nachhaltigeren Umgang mit Küchenrolle und Co.
Wisch und weg? Die Verbraucherzentrale gibt Tipps zum nachhaltigeren Umgang mit Küchenrolle und Co.
Einmal benutzt und ab in den Mülleimer oder die Toilette: Täglich werden in Deutschland massenweise Hygienepapiere wie Küchenkrepp, Papiertaschentücher, Servietten und natürlich Klopapier verbraucht. Rund 1,5 Millionen Tonnen jährlich spülen wir in die Kanalisation oder geben wir in die Verbrennung – und damit quasi ganze Wälder, die extra für die Produktion von Zellstoff angelegt werden. In einigen Teilen der Welt leiden darunter nicht nur heimische Tiere und Pflanzen, sondern es gehen auch Flächen für den Anbau von Lebensmitteln verloren. „Dabei gibt es Alternativen aus Recyclingpapier. Doch während der Markt für Papierprodukte aus frischen Holzfasern rasant wächst, nimmt der Absatz von Recycling-Alternativen leider seit 20 Jahren ab“, erklärt Philip Heldt, Experte für Umwelt und Ressourcenschutz der Verbraucherzentrale NRW. Er hat Tipps für mehr Nachhaltigkeit in Küche und Bad zusammengestellt.
Produkte mit dem „Blauen Engel“ wählen:
Laut Umweltbundesamt ist der „Blaue Engel” für Hygienepapiere der beste Orientierungsmaßstab. Taschen- und Kosmetiktücher, Küchen- und WC-Papier mit diesem Siegel werden zu 100 % aus Altpapier hergestellt. Der Einsatz von problematischen Farbsubstanzen, chlorhaltigen Bleichmitteln und anderen schädlichen Chemikalien ist verboten. Der Umwelt ist damit gleich mehrfach geholfen: Es müssen keine Bäume gefällt werden und die Produktion von Recyclingpapier spart gegenüber Papier aus Frischfasern im Durchschnitt 78 % Wasser, 68 % Energie und 15 % CO2-Emissionen. Andere Label wie das FSC-Siegel oder das PEFC-Siegel für nachhaltige Waldwirtschaft sind weniger empfehlenswert. Übrigens: „Chlorfrei gebleicht“ bedeutet nicht automatisch, dass Altpapier im Produkt enthalten ist.
Verbrauch verringern durch Stofftücher:
Wer die Bäume lieber im Wald stehen lassen möchte, statt sich beispielsweise mit ihren Frischfasern die Nase zu schnäuzen, sollte bei Taschentüchern und Servietten zu Varianten aus Stoff greifen. Anstelle der Küchenrolle können auch saubere Baumwollhandtücher zum Einsatz kommen, Kosmetiktücher sind beispielweise durch Mikrofasertücher fürs Gesicht ersetzbar. Die Stoff-Alternativen müssen regelmäßig mit Vollwaschmittel gewaschen werden, damit sie hygienisch sind.
Küchenrolle richtig entsorgen:
Schnell die fettige Pfanne auswischen, das gewaschene Gemüse abtrocknen oder Verschüttetes aufnehmen: Zweifellos ist Küchenkrepp praktisch. Nach Gebrauch gehört verschmutztes Papier in die Restmülltonne. Fürs Recycling und damit für die blaue Tonne ist es nicht geeignet. Manche Abfallbetriebe erlauben jedoch kleine Mengen Küchenpapier, das nicht mit Fett oder anderen problematischen Stoffen in Kontakt gekommen ist, in der Biotonne. Ähnlich wie Kaffeefilter werden die Tücher in Kompostieranlagen zersetzt. Auch auf den eigenen Komposthaufen im Garten können Tücher, die zum Beispiel zum Einwickeln von Obst- und Gemüseabfall verwendet wurden, gegeben werden.
Redaktion