Wenn es im Altenheim Streit gibt: Ombudspersonen für Senioren in der StädteRegion
Wenn es unter Altenheimbewohnern Streit gibt, Angehörige mit der Arbeitsweise von Einrichtungsleitenden nicht zufrieden sind oder es zwischen Bewohnern und Mitarbeitern kracht, sind sie zur Stelle: Die Ombudspersonen für die Senioren in der StädteRegion Aachen. Sie kümmern sich um die Sorgen und Nöte der Menschen, die Pflege-, Wohn- und Betreuungsangebote in der StädteRegion Aachen in Anspruch nehmen.
„Wir versuchen Probleme zunächst ohne Einschalten der Behörde oder von Rechtsanwälten zu lösen, ehe das Ganze den Klageweg geht oder jemand eine Einrichtung verlässt“, so Ombudsmann Kunibert Matheis. Er übt das Ehrenamt jetzt seit 2021 aus. „Ich sehe mich als Verbindungsmann zwischen Heimleitung und Bewohnern, eine Art Kummerkasten, vielleicht auch Schiedsmann“.
Seit dem 1. Juli ist Brigitte Hinkelmann neu dabei. Sie ist die erste Ombudsfrau für die Senioren in der StädteRegion Aachen. „Ich habe mit Ehrfurcht dieses Amt angenommen und möchte es verlässlich und gründlich ausführen. Ich finde meine Arbeit jetzt schon spannend und freue mich auf weitere Einrichtungen.“ Ihr liegt vor allem die Kommunikation mit den Bewohnern, den Beiräten und der Heimleitung am Herzen.
Kunibert Matheis und Brigitte Hinkelmann sprechen für die Bewohner von 70 Einrichtungen in der StädteRegion Aachen. Ihr Ziel ist es, dass sich die Menschen dort wohl fühlen. Einrichtungen, die besondere Leistungen bei der Unterbringung und Versorgung ihrer Bewohnerinnern und Bewohner erbringen, werden mit dem Gütesiegel der Ombudspersonen ausgezeichnet.
Am 24. Juli wurde es an das AWO Seniorenzentrum Süssendell in Stolberg-Mausbach vergeben. Hier leben 80 an Demenz erkrankte Menschen in insgesamt fünf Häusern. Zu dem „Demenzdorf“ gehören außerdem Esel, Schafe, Hühner und Bienen. „Ich bin sehr stolz auf diese tolle Auszeichnung. Wir sind deutschlandweit die einzige Einrichtung, die komplett offen ist. Viele unserer Bewohnerinnen und Bewohner wären sonst in geschlossenen Einrichtungen. Die Auszeichnung ist ein Verdienst aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, so Einrichtungsleiter Klas Bauer.
An der feierlichen Übergabe nahm auch die Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Bundestagsabgeordnete Claudia Moll (SPD), teil. Moll ist selbst gelernte Altenpflegerin. „Ich finde diese Einrichtung ganz, ganz toll. Ich komme regelmäßig her und weiß, dass hier viel geleistet wird.“
Das Gütesiegel, das durch die Ombudspersonen verliehen wird, kann von den Einrichtungen beantragt werden. Dafür müssen verschiedene Kriterien erfüllt werden. Dazu gehören Kategorien wie Hygiene, Freizeit, Essen und Trinken oder Begleitung am Lebensende. Das Gütesiegel ist vier Jahre gültig. Alle zwei Jahre findet ein Regelbesuch in den Heimen statt. Aktuell tragen zwölf stationäre Einrichtungen in der StädteRegion ein gültiges Gütesiegel.
Wer die Hilfe der Ombudspersonen in Anspruch nehmen möchte, kann dies jeden Mittwoch in der Sprechstunde von 10:00-12:00 Uhr im Amt für Soziales und Senioren im Haus der StädteRegion Aachen tun. Die Ombudspersonen sind außerdem per E-Mail unter ombudsperson@staedteregion-aachen.de und telefonisch unter 0241 51985424 erreichbar.
Redaktion