Im Wunsch nach Frieden und Freiheit geeint
Eschweiler. Am Tag der Deutschen Einheit fand die schon traditionelle Verleihung des Europäischen Sozialpreises durch den Europaverein GPB e. V. im Eschweiler Ratssaal statt.
Untermalt und begleitet wurde die Veranstaltung von der Pianistin und Sängerin Zuzanna Kies, die mit ausgesuchten Liedern für eine inspirierende Stimmung sorgte.
Andrea Wolff, Präsidentin des Europavereins, begrüßte zur Eröffnung Linda Mai, Honorarkonsulin der Ukraine und Vorsitzende des Blau-gelben Kreuzes Köln, Catarina dos Santos-Wintz, Mitglied des Bundestages, den stellvertretenden Bürgermeister der Stadt Eschweiler, Stephan Löhmann und Kabarettist Jürgen Becker.
Verliehen wurde der Europäische Sozialpreis an Frau Dr. Kateryna Kravchenko, die im Kindesalter nach Deutschland kam und sich seit 2014 unermüdlich für die Menschen in der Ukraine einsetzt.
In ihrer Laudatio für die Preisträgerin zeichnete Linda Mai, das Bild einer starken, sehr strebsamen jungen Frau, die mit Freude Ferien für ukrainischen Waisenkinder organisierte und stolz 2021 die 30-jährige Unabhängigkeit der Ukraine in Köln feierte, um am 24. Februar 2022 mit großem Entsetzen von den feindlichen russischen Angriffen auf ihr Heimatland zu erfahren.
Seitdem organisiert sie ehrenamtlich zusammen mit den Mitgliedern des Blau-Gelben Kreuzes, auch unter Einsatz ihres Lebens, humanitäre Hilfen für die Kriegsopfer in Kommunen und kleinen Gemeinden, die von den großen Organisationen oft nicht erreicht werden.
So lernte Kateryna Kravchenko auch den Kabarettisten Jürgen Becker kennen, der sich einem Konvoi anschloss, der dringend benötigte Einsatzwagen der Rettung und Feuerwehr aus der StädteRegion Aachen, zur Ukraine überführte, was eindrucksvoll in einem von mehreren sehr informativen Videoclips präsentiert wurde.
Auf die Idee, selber aktiv die Ukraine zu unterstützen, hatte Beckers, wie er humorvoll schilderte, ein schon älteres Kölner Ehepaar gebracht, das über die Jahre bei einem gemütlich organisierten Kuchenverkauf so nebenher die stolze Summe von 30.000 Euro für die Ukraine erwirtschaftete.
Das machte ihm klar, dass jeder einen Weg finden kann, um zu helfen und dass man nicht machtlos zusehen muss.
Dass die Ukraine unsere Unterstützung braucht, bestätigte auch Catarina dos Santos-Wintz. Denn, wie sie sagte, verteidigt die Ukraine auch unsere Freiheit.
In der anschließenden Podiumsdiskussion machte sie klar, dass auch wir durch die aktuellen Grenzübertritte durch Drohnen bedroht sind und uns auf ein schnelles Handeln einstellen müssen.
Der Europäische Sozialpreis 2025 soll ein Signal sein, mit Standhaftigkeit und Mut die Demokratie, aber auch die Menschlichkeit zu verteidigen.
Nach der Entgegennahme ihres Preises richtete eine strahlende Kateryna Kravchenko Worte des Dankes in Deutsch und Ukrainisch an ihre Unterstützer.
Sie betonte, dass die Ukraine zu Europa gehört und hofft, dass sich alle im Wunsch nach Frieden, Sicherheit und Freiheit vereinen. Das wäre ihr Herzenswunsch.
Die Veranstaltung endete mit dem Abspielen der Europahymne, zu der sich alle Anwesenden erhoben.
Im Anschluss hatten die Gäste noch die Möglichkeit die Ausstellung “Ukraine: Der Krieg und die hoffnungsvolle Zukunft“ zu besuchen.
Hier werden mit Bildern, gemalt von ukrainischen Kindern - der Krieg aber auch Hoffnung und Friede für Europa dargestellt.
Die Ausstellung im Foyer des Rathauses ist noch bis zum 3. Oktober 2025 geöffnet.
Gaby Römers