28.07.2020
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Doch noch internationale Springturniere in Hücheln

Nachdem im April ausgerechnet das 10-jährige Jubiläum des Eschweiler Jumping Festivals wegen Corona abgesagt werden musste, konnte in Abstimmung mit den lokalen Behörden sowie der nationalen und internationalen Reitföderation kurzfristig ein Konzept erarbeitet werden, sodass in diesem Jahr doch noch der Spitzen-Pferdesport an der Hüchelner Stadionstraße Einzug erhält.

Mit nur vier Wochen Vorbereitung, inklusive Entwicklung aller nötigen Hygienemaßnahmen, stellten die Organisatoren hochwertigen Ersatz auf die Beine. Zunächst vom 5. bis 8. August und dann wiederum vom 10. bis 12. August (jeweils ab 8 Uhr morgens bis in den Abend hinein) finden gleich zwei Springturniere statt. Es handelt sich um CSI 2-Turniere, die zwar zwei Kategorien unter dem mit vier Sternen versehenen Jumping Festival liegen, aber dennoch mit einem sehr namhaft besetzten Feld aufwarten können.

„Wir rechnen mit etwa 100 bis 120 Teilnehmern aus zahlreichen Ländern“, berichtet Andrea McCartney. Neben diversen europäischen Staaten tauchen unter anderem Neuseeland, Taiwan und Kolumbien in der Starterliste auf. Die Reiterinnen und Reiter leben allerdings schon seit Jahren in Europa, reisen in Corona-Zeiten freilich nicht aus ihrer jeweiligen Heimat an. Exemplarisch für die hohe Qualität stehen etwa der vierfache Europameister Michael Whitaker (Großbritannien), die Weltcup- und Olympiateilnehmerin Luciana Diniz (Portugal) sowie der Schweizer Pius Schwizer, der bereits die Weltrangliste anführte.

Die Hauptevents am 8. und 12. August, jeweils ab 12.30 Uhr, bei denen die Hindernisse eine Höhe von 1,45 Meter aufweisen, sind mit einem Preisgeld von 25.400 Euro ausgeschrieben. Darüber hinaus werden auch für Junge Pferde, Kinder und Amateure Prüfungen veranstaltet.

Nutzung des Hubert-Bündgens-Stadions

So viele Teilnehmer und Tiere benötigen, gerade unter Corona-Bedingungen, natürlich eine Menge Platz. Daher werden, wie beim Jumping Festival, Pferdeboxen auf dem Terrain des Hubert-Bündgens-Stadions errichtet. Da die Fußballer von Fortuna Weisweiler das Gelände nach der Fusion mit dem FC Germania Dürwiß und SCB Laurenzberg räumten, sind erstmals Wettkämpfe auf dem Rasen vorgesehen, wenn es die letztendliche Anzahl der Teilnehmer erfordert (noch läuft die Ausschreibung) und das Wetter mitspielt. „Wir dürfen den Platz für unsere Turniere ausnahmsweise nutzen, weil die Fußballer nach Dürwiß gezogen sind“, sagt McCartney. Zahlreichen Vorbeifahrenden auf der Kölner Straße fielen zwischenzeitlich bereits aufgebaute Hindernisse auf. „Da testeten wir die Fläche auf ihre Wettkampftauglichkeit. Inzwischen haben wir die Sprünge wieder entfernt, um Bodenpflege zu betreiben“, erläutert die 30-jährige Organisatorin, laut der es keine Signale seitens der Stadt gibt, ob der Springsport-Standort dauerhaft ausgeweitet werden kann: „Das Interesse unsererseits am Hubert-Bündgens-Stadion ist unverändert vorhanden, aber es ist die gleiche, offene Situation wie in den vergangenen Jahren. Es gibt nichts zu vermelden.“

Zuschauer bei den Turnieren sind wegen Corona weder am früheren Fußballplatz, noch im Springstadion zugelassen. Bewirtungszelte und Ausstellerstände sowie das Kinderfest entfallen ebenso. Das soll im April 2021 beim Jumping Festival nach Möglichkeit wieder anders sein. Ein Trostpflaster für alle Reitsport-Freunde: Die sieben Turniertage können kostenfrei im Livestream auf der Internetseite www.eschweilerjumping.com verfolgt werden.

Tim Schmitz