11.08.2020
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Karnevalssession 20/21 in Eschweiler auf kleinster Sparflamme

So ernst und besorgt kennt man Norbert Weiland nicht, als er am Montag die offizielle Marschrichtung des Karnevalskomitees für die kommende Session bekannt gibt.

Kein Prinz, keine Prinzenproklamation, kein Tag des Karnevals. Das, was stattfinden soll -Sitzungskarneval, Rosenmontagszug- steht noch in den Sternen. Keiner weiß so recht was geht, was gehen darf. Deshalb wird auch der Tag des Karnevals abgesagt, die dann notwendige Kontrolle und die Garantie für Sicherheit kann niemand auf sich nehmen.

„Wir fühlen uns von der Politik in Düsseldorf total allein gelassen!“, Norbert Weiland prangert an, dass sich in der Landeshauptstadt keiner der Sorgen und tiefen Nöte nicht nur der Eschweiler Karnevalisten annimmt.

Alle Gesellschaften haben schon vor vielen Monaten Verträge für die Sitzungen der neuen Session abgeschlossen, für Künstler, Musik- und Tanzgruppen und viele andere teure Dinge. Ohne ein offizielles Verbot der NRW-Regierung sind diese Verträge nicht kündbar und müssten bezahlt werden – ohne dass man unter Corona-Diktat eine auch nur halbwegs vernünftige Sitzung abhalten könnte. Da hält Weiland selbst Vereinsinsolvenzen nicht für ausgeschlossen.

„Es wird ganz sicher Karneval in Eschweiler geben, nur wie das aussehen wird, können wir einfach noch nicht sagen.“

Neben den existenzbedrohenden finanziellen Aspekten sieht das Komitee ganz besonders auch die soziale Funktion des Karnevals höchst bedroht. Kinder- und Jugendarbeit sind außerordentlich schwierig. Der Bazillus Karnevalensis kann kaum noch weitergegeben werden.

Michael Uhr