03.09.2020
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Kein Elfter im Elften auf dem Markt

„Die Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen.“ Zu diesem Fazit kommt der Vorstand der Jupp-Carduck-Gesellschaft unisono. Damit ist es nun offiziell. Der Elfte im Elften, den der Verein seit seiner Gründung 2011 in Eschweiler federführend veranstaltet, fällt dieses Jahr ins Wasser.

Es wird kein Riesen-Event wie in den Vorjahren geben. Bühne auf dem Markt, tausende feiernde Jecken, eischwiele Tön, schmucke Tanzgruppen und die ein oder andere humoristische Einlage – die Jupp-Carduck-Gesellschaft hat lange gehofft, mit alternativen Plänen wie beispielsweise mit einem wanderndem Programm Ersatz zu schaffen, doch die Gesundheits- und Sicherheitsbedenken sind zu groß. Selbst ohne Alkoholkonsum, wie Düsseldorf es durchführen will, sehen die Eschweiler Karnevalisten den Elften im Elften als einen Tag, an dem der rheinische Frohsinn mit Schunkeln und anderen geselligen Momenten zelebriert wird.

„Der Spagat zwischen 'Gutes tun wollen' und nachher als 'Bösewicht' dazustehen, ist einfach zu groß“, sind sich Christian Leuchter, Vorsitzender, und Werner Henkelmann, Geschäftsführer des Vereins, einig. Auch eine Sitzveranstaltung hatte man zwischenzeitlich ins Auge gefasst. „Viele Menschen haben uns kontaktiert und Ideen geäußert, wie man den Karnevalsauftakt trotzdem feiern kann“, freut sich Leuchter über die tollen Vorschläge, die im letzten Schritt jedoch an einer realistischen Umsetzung scheitern.

Probleme mit den Künstlern, die auf der Bühne stehen sollten, gäbe es keine, denn das Programm, überwiegend aus Eschweiler Musikern bestehend, habe Nachsicht gezeigt. Obwohl die Jupp-Carduck-Gesellschaft autark agiert, schließt sie sich den derzeitigen Bedenken des Karnevals-Komitees und der die in diesem Verbund zusammengeschlossenen Gesellschaften an.

Eine Tour durch die Stadt wird es am 11. November trotzdem geben. Die Jupp-Carduck-Gesellschaft feiert „für sich“, doch damit möglichst viele teilhaben, plant man, mit den eigenen Erkennungszeichen der Hüte und der Gehröcke Bilder über die sozialen Medien zu verbreiten.

„Die Entscheidung, den Elften im Elften nicht auf dem Markt zu veranstalten, haben wir endgültig am Dienstagabend getroffen. Das fiel uns deswegen besonders schwer, weil wir gehofft hatten, auch der Wirtschaft und den Gastronomen mit diesem zusätzlichen 'Feiertag' in der schwierigen Zeit wieder etwas Gutes tun zu können.“ Diesen Gedanken verfolgt man auch weiterhin und verspricht abschließend: „Uns gibt es noch und den Tag auch.“

Manuel Hauck