01.07.2020
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Mal wieder sonntags einkaufen – oder auch nicht, oder...

Peter Altmaier, der Bundeswirtschaftsminister, hat es am Wochenende in einem Zeitungsinterview auf den Punkt gebracht: „Wir sollten bei bestimmten bürokratischen Anforderungen flexibler reagieren, um Unternehmen die Chance zu geben, ihre verlorenen Umsätze nachzuholen, etwa durch verlängerte Öffnungszeiten... .“ Zudem brachte er namentlich auch verkaufsoffene Sonntage und generell Sonntags-Laden-Öffnungszeiten ins Gespräch.

Der Konsum soll also laut Altmaier kräftig angekurbelt werden, die am 1. Juli um drei Prozent gesenkte Mehrwertsteuer ist ein Baustein in diesem Unterfangen, Deutschlands Wirtschaft wieder in Schwung zu versetzen.

Entsprechende Überlegungen gibt es natürlich auch in Eschweiler. Der Citymanagementverein ist da noch vorsichtig und möchte die Entwicklung in Sachen Corona-Pandemie noch eine Weile genau beobachten und nicht voreilig verkaufsoffenen Sonntage veranstalten. Man hat aber den 6. September (genau eine Woche vor der Kommunalwahl) fest im Blick, dann sollen Eschweilers Geschäfte möglichst wieder mal an einem Sonntag öffnen. Aber nur die Geschäfte, alle Stadtfestaktivitäten soll es dann nicht geben.

Die Stadt Eschweiler sieht diese Pläne wohl eher skeptisch, wie René Costantini, der Leiter des Bürgermeisterbüros auf Anfrage der Filmpost mitteilt: „Verkaufsoffene Sonntage sind sicherlich Instrumente des Handels, zusätzliche Einnahmen zu generieren und insbesondere im Rahmen des Stadtmarketings Bürgerinnen und Bürger in die Innenstadt zu locken. Den ausgefallenen verkaufsoffenen Sonntag zeitnah nachzuholen, wird aus Gründen der aktuellen Coronaschutzverordnung und auch aus zeitlichen Gründen nicht befürwortet. Der nächste verkaufsoffene Sonntag ist vorerst für den 06.09.2020 terminiert, steht aber aufgrund der aktuellen Situation in Frage.“

Es bleibt also eher spannend, was den freien Konsum in Eschweiler angeht. Wobei es auch keine wirkliche Antwort darauf gibt, wo die vielen Menschen, die in Kurzarbeit sind, das Geld für erhöhten Konsum hernehmen sollen.

Michael Uhr