07.07.2020
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Stefan Kämmerling: „Landesregierung ignoriert Problematik der Karnevalsvereine.“

Es gibt ein Problem. Im Juni wurde mit dem Sofortprogramm „Heimat, Tradition und Brauchtum“ Vereinen und Verbänden Soforthilfen während der Corona-Pandemie versprochen. Laut Stefan Kämmerling, Landtagsabgeordneter der SPD, die in der Rolle der Opposition ist, wird bei den Hilfen von insgesamt 23 Millionen Euro die Problematik ignoriert, vor der das Brauchtum Karneval steht.

Dazu erklärt Stefan Kämmerling mit folgender Pressemitteilung:

In einer kleinen Anfrage an die Landesregierung hat der Landtagsabgeordnete Stefan Kämmerling (SPD) Unterstützung für die zahlreichen nordrheinwestfälischen Karnevalsvereine gefordert. Die zuständige Ministerin, Ina Scharrenbach (CDU), hatte im Juni mit dem Sofortprogramm „Heimat, Tradition und Brauchtum“ insgesamt 23 Millionen Euro Hilfen aus dem NRW-Rettungsschirm für die Unterstützung von Vereinen und Verbänden während der Corona-Pandemie versprochen. Das Problem ist, dass das Programm bereits Ende August auslaufen soll.

„Zeitlich sind die Hilfen der NRW-Landesregierung bis zum 31.08.2020 begrenzt. Das Programm ignoriert komplett die Problematik, vor der das Brauchtum Karneval unmittelbar steht.“, begründet der SPD-Politiker Kämmerling seine Anfrage an das zuständige Ministerium.

Karnevalsvereine buchen die Säle und Künstler für ihre traditionellen Sitzungen in der Regel lange Zeit im Voraus. Dabei werden Anzahlungen fällig. Sollten diese Ausgaben nicht gedeckt werden, würden besonders kleinere Karnevalsvereine in Existenznot geraten und somit ein wichtiger Teil des Brauchtums Karneval gefährdet werden.

Stefan Kämmerling äußert mit Hinblick auf die kommende Karnevalssession 2021 seine Sorgen über die Zukunft vieler Gesellschaften: „Ministerpräsident Laschet hat sich bereits gegen die üblichen Traditionen der Sessionseröffnung im Karneval zum 11.11. ausgesprochen. Darüber hinaus lässt der Ministerpräsident offen, wie sich die Landesregierung eine Karnevalssession 2021 vorstellt. Damit lässt die Landesregierung die zahlreichen Karnevalsvereine in NRW im Ungewissen darüber, ob die traditionellen Sitzungen in der kommenden Session stattfinden können. Dass man im Rahmen der Pandemie Handlungen immer vor dem Hintergrund sich entwickelnder Fallzahlen betrachten muss, leuchtet ein. Das Problem weit vorlaufender Kosten im Rahmen der Brauchtumsveranstaltungen des Karnevals ist damit aber nicht gelöst. Im Rheinland hat das Thema noch einmal ein deutlich größeres Gewicht als in den anderen Landesteilen. Denn hier ist das Brauchtum Karneval auch ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftsfaktor.“

Auch für den SPD-Abgeordneten aus Eschweiler stehen die Gesundheit und der Schutz der Bevölkerung an erster Stelle. Gerade aus diesem Grund benötigen die Karnevalsvereine in NRW dringend eine Absicherung für den Fall, dass die Einnahmen der Karnevalsgesellschaften in der kommenden Session ausbleiben werden.

Kämmerling abschließend: „Eines ist klar: Abwarten macht mit Blick auf die Karnevalssession 2021 gar keinen Sinn. Der benötigte Vorlauf um sich mit verpflichteten Künstlern und gebuchten Locations arrangieren zu können ist groß und die Zeit läuft gerade weg. Auch wenn wir das Problem so noch nie hatten, muss es gelöst werden. Wer regiert muss handeln.“