15.07.2020
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Vom SCB an den Geschichtsverein: Die letzte Reise des Hl. Laurentius

Mit der Fusion zum FC Eschweiler am 1. Juli war – neben dem FC Germania 07 Dürwiß und dem SV 08 Fortuna Weisweiler Fußball – der eigenständige SC Bewegung Laurenzberg Geschichte. In dem Fußballverein lebte der bereits 1972 abgebaggerte 400-Einwohner-Ort gewissermaßen weiter. Deswegen verfügte der Klub auch über die Original-Statue des Heiligen Laurentius aus der ehemaligen Laurenzberger Pfarrkirche. Das Relikt zog beim Vorrücken der Braunkohlebagger mit dem SCB nach Dürwiß um, wo ohnehin viele Laurenzberger Bürger ihre neue Heimat fanden.

Abgesehen von einer Präsentation bei der Jubiläumsausstellung zum 75. Geburtstag des Vereins (2007) in der Dürwißer Sparkassen-Geschäftsstelle, war der Patron der Kirche St. Laurentius fortan auf den SCB-Sportanlagen zuhause; zuerst an der Sebastianusstraße und seit 2001 im Sportpark am See. Sozusagen als letzter Akt des eigenständigen Klubs erfolgte in der vergangenen Woche die Weitergabe der Statue an den Eschweiler Geschichtsverein. „Dort ist der Hl. Laurentius bestens aufgehoben, um ein Andenken an den Ort und unseren Verein zu bewahren“, sagte René Maaßen, dessen Großvater Andreas schon wie er SCB-Vorsitzender war. Die etwa 40 Kilogramm schwere und inklusive Podest etwa 1,75 Meter hohe Tonfigur soll ein Blickfang im künftigen Haus der Geschichte an der Dürener Straße werden. „Dieses schöne Exponat ist hervorragend erhalten und symbolisiert die Vergangenheit der weggebaggerten Orte sowie den Strukturwandel. Themen, die wir bei der Ausstellung im Kirschenhof definitiv aufgreifen“, freute sich Andreas Kuchem als Vorsitzender des Geschichtsvereins über die Spende.

Gleichzeitig überreichte der SCB historische Fotos. Auf ihnen sind die Schule, die Kirche und der Ortskern Laurenzbergs zu erkennen, der sich aus heutiger Sicht ungefähr im Bereich zwischen Niedermerz, Weiler Langweiler und Weiler-Hausen befinden würde. Maaßen: „Da kommt natürlich auch Wehmut auf. Wir sind stolz darauf, dass der Verein fast 50 Jahre nach der Umsiedlung noch Bestand hatte.“

Tim Schmitz