29.12.2020
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„Digitalisierung hat den Zusammenhalt an der Schule gestärkt.“

Digital – in vielen Bereichen wird dieses Wort 2020 eine stärkere Bedeutung bekommen haben. Das Jahr, als Corona kam, führte auch am Städtischen Gymnasium zu einem Umbruch der gewohnten Routine. Der Schritt, digitale Alternativen im Schulleben auf den Weg zu bringen, prägte die letzten Monate. Bei all den damit verbundenen Herausforderungen ist man sich einig: „Im Team hat es gut funktioniert.“

Schulleiter Winfried Grunewald und Schulsozialarbeiterin Melanie Görtz blicken zwischen den Jahren auf das zurück, was spätestens seit März den Arbeitsalltag am Städtischen Gymnasium geprägt hat: das Coronavirus. Die Schließung der Schule für den regulären Unterricht ist eine neue Erfahrung gewesen, auf derartige Vorerfahrungen konnte man nicht zurückgreifen. Die Digitalisierung, die man grundsätzlich verfolgt, wurde beschleunigt, um adäquaten Ersatz zu schaffen für den Präsenz-Unterricht.

Die Findungsphase dauerte nicht lange, erläutern Winfried Grunewald und Melanie Görtz, denn relativ zeitnah entscheid man sich mit Microsoft Teams für ein Online-Konzept, dessen Bedienung von allen Seiten schnell erlernt wurde. Schüler, Lehrer und Sozialarbeiter zogen an einem Strang, um den Unterricht fortzuführen. Selbst in praktischen Fächern wie Sport, Kunst oder Physik wurden die Schüler nicht alleine gelassen und man konnte mit digitalem Ersatz Unterrichtsformen anbieten, die objektiv bewertet wurden.

Dies half einerseits, als die Corona-Maßnahmen vor den Sommerferien den persönlichen Schulbesuch vollständig ausschlossen. Andererseits konnten so Schüler bei dem sogenannten „Hybrid-Unterricht“ mitgenommen werden, die aufgrund der Quarantäne-Pflicht zu Hause bleiben mussten, während ein Teil im Klassenraum saß.

Grundvoraussetzung dafür war und ist eine funktionierende Internetverbindung und ein digitales Endgerät. „Die Motivation auf den Seiten der Schüler ließ trotz der Einschränkungen nicht nach“, so Sozialarbeiterin Görtz, während Schulleiter Grunewald ergänzt: „Dass Schüler nicht zum ‚Unterricht erschienen‘, lag dann anfangs eher an technischen Problemen, die aber zügig behoben werden konnten. Dabei waren die Schulsozialarbeiter, das Lernbrücken-Team und vor allem konkrete Ansprechpartner, die in solchen Fällen kontaktiert werden konnten, eine wichtige Hilfe.“

Neben der Unterstützung durch den Förderverein, der sich mit einem Beamer und Lautsprechern beteiligte, sorgte der iPad-Koffer der Schule dafür, dass bedürftige Schüler nicht auf der Strecke blieben. Ergänzend mit dem „Hilfe-Team“ und Ehrenamtlern konnte so eine umfangreiche Betreuung gewährleistet werden. Das digitale System funktioniert zuverlässig, selbst die Schüler der Unterstufe und die Internationalen Klassen gehen mittlerweile routiniert damit um.

„Innerhalb weniger Tage kann der digitale Unterricht nun wieder hochgefahren werden, wenn es zu einem neuen Lockdown kommt“, sind sich Winfried Grunewald und Melanie Görtz sicher und blicken optimistisch in die Zukunft: „Der Zusammenhalt zwischen den Lehrern, zwischen den Schülern, aber auch zwischen der gesamten Schule ist durch die Pandemie stärker geworden.“

Manuel Hauck