1 Konzept, 4 Säulen: So will die Stadt das Zentrum weiterentwickeln

Eschweiler hat eine besondere Ausgangssituation, eröffnete Nadine Leonhardt die Präsentation im neuen „Wandel.Laden“ der Stadt in der Neustraße, der beim Stadtfest im Juni offiziell eingeweiht wird. Die Bürgermeisterin ist überzeugt, dass es hier ein größeres Angebot gebe als in vergleichbar großen Städten. Während Katastrophen wie die Flut im Juli 2021 und die Explosion in der Neustraße im März 2023 schwere Rückschläge bedeuteten, muss Eschweiler wie viele andere Orte mit dem Erstarken des Online-Handels umgehen. „Wir werden die Vergangenheit nicht zurückholen können“, stellte Leonhardt fest. Bei dem Konzept ginge es darum, Mut zu machen. Dies soll dadurch geschehen, dass Maßnahmen ergriffen werden, die zum einen allgemeine Trends berücksichtigen und zum anderen individuell auf Eschweiler zugeschnitten sind.

Junges Amt
Nachdem die Bürgermeisterin das übergeordnete Ziel umrissen hatte, wurden inhaltliche Konzept-Details durch das relativ junge Amt für Öffentlichkeitsarbeit, Stadtmarketing und bürgerschaftliches Engagement geliefert. Die Gründung dieses Amts war im vergangenen Sommer ein weiterer Schritt der Verwaltung, die Bemühungen für die Innenstadt in neue Strukturen zu gießen. Während René Costantini als Amtsleiter fungiert, wurde eine neue Innenstadtmanagerin mit Fördermitteln des Landes eingestellt. Neben Alexandra Knops sind Ralf Walraff (Stadtmarketing) und Dounia Hamidi (Öffentlichkeitsarbeit) in dem Amt tätig. Zudem wurde kürzlich eine neue Stelle der Öffentlichkeitsarbeit eingerichtet. Zu diesem Amt zählt auch das Büro für den Stadtrat und Wahlen.

Konzept mit vier Säulen
René Costantini nannte die vier Säulen, die das Konzept beinhaltet. Aufenthaltsqualität wurde laut dem Amtsleiter jüngst mit mehr Grün – Blumenkübel in der Innenstadt, unter anderem an Laternen – und neuen Spielgeräten und Sitzmöglichkeiten geschaffen. Ein digitaler Stadtrundgang wird derzeit gemeinsam mit dem Geschichtsverein entwickelt. Die zweite Säule setzt auf Kommunikation in Form von Beratungsangeboten und runden Tischen mit Anliegern und vor allem Gewerbetreibenden. Als Drittes stehen neue Veranstaltungsformate im Fokus, die als Ergänzung zu bestehenden Ereignissen wie Karneval, Stadtfesten oder Eschweiler Music Festival verstanden werden. So wird Mitte Juni ein Weinfest auf der Uferstraße stattfinden.

Mietrabatt
Die vierte Säule ist zwar im neuen Konzept enthalten, aber befindet sich schon länger in der Umsetzung. Im Juli 2022 eröffnete das erste Geschäft mit Unterstützung eines NRW-Programms in Eschweiler seine Türen. Das Prinzip: Eigentümer von Leerständen erklären sich bereit, nur 70 % der Miete zu veranschlagen. Im zweiten Schritt greift die Stadt mit Hilfe der Landesmittel auf das Angebot zu, um es an Geschäftsleute nochmal vergünstigt weiterzuvermieten. Die Mietminderung kann dabei bis zu 80 % betragen, wie Innenstadtmanagerin Knops erläutert. Damit sollen insbesondere solche Gründer zur Geschäftsöffnung ermuntert werden, die das bestehende Angebot erweitern. Beispiele sind Start Ups, Concept Stores oder Shop-in-Shops.

Aktueller Stand: Zehn Eigentümer haben sich zur reduzierten Miete bereiterklärt. Maklerschilder und Plakate, die den Namen des Programms („Mehrwert Innenstadt Eschweiler“) tragen, sind an den entsprechenden Ladenlokalen (zwischen 100 und 500 Quadratmeter) angebracht. Laut Innenstadtmanagerin, die für das Programm auch als Ansprechpartnerin verantwortlich ist, gibt es derzeit eine Hand voll ernsthafte Interessenten, die das Angebot für ihre Geschäftsöffnung nutzen möchten.

Manuel Hauck

Kontaktmöglichkeiten des Mietprogramms „Mehrwert Innenstadt Eschweiler“:

Innenstadtmanagerin Alexandra Knops

Telefon: 02403 71831 / 0176 11115872

E-Mail: alexandra.knops@eschweiler.de

Homepage: www.mehrwert-eschweiler.de