17.03.2021
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Eschweiler eines der Schlusslichter beim Fahrradfahren

Zu diesem Fazit kommen die Ergebnisse des neuen „Fahrradklima-Tests“. Die Studie, die vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club e.V. (ADFC) alle zwei Jahre durchgeführt wird, ist die größte Befragung zur Zufriedenheit der Radfahrenden weltweit.

Eschweiler liegt auf Platz 99 von 110 bei einer Durchschnittsnote von 4,4. Eine äußerst verbesserungswürdige Bilanz, die die Indestadt in der Gruppe der Städte, die eine Einwohnerzahl zwischen 50.000 und 100.000 aufweisen, im Rahmen der ADFC-Studie erhält. 57 Menschen aus Eschweiler haben sich an der bundesweiten Befragung, an der insgesamt rund 230.000 Radfahrende aus 1.024 Städten teilnahmen, beteiligt. Der ADFC erklärt, dass damit die Mindestanzahl an Teilnehmenden für fundierte Ergebnisse erreicht sei.

Eschweiler nur ausreichend
Der Fahrradklimatest erhebt die Zufriedenheit der Radfahrenden zu verschiedenen Aspekten wie gefühlte Sicherheit, Qualität der Radwege und Förderung seitens der Stadt insbesondere in Corona-Zeiten. Die Indestadt konnte nur bei wenigen Punkten bessere Noten als ausreichend (4,0) erreichen. Dazu zählen die in Gegenrichtung geöffneten Einbahnstraßen (3,2) und die Erreichbarkeit des Stadtzentrums (3,2).

Die sicherheitsrelevanten Aspekte werden als äußerst wichtig empfunden, erhalten aber durchweg schlechte Bewertungen. So wird die Breite der Radwege mit 5,1 bewertet. Laut ADFC sei es besorgniserregend, dass 40 Prozent der Teilnehmenden angeben, auf der Fahrbahn bedrängt und behindert zu werden und dem Mischverkehr somit eine sechs geben (Durchschnitt 4,7). Auch die Falschparkerkontrolle lässt den Menschen in Eschweiler zu wünschen übrig (5,0). Während die Nachbarstadt Stolberg mitunter noch schlechter abschnitt sind die Radfahrenden in beiden Städten unzufrieden mit der Fahrradmitnahme im ÖPNV (Eschweiler 5,0). Derzeit ist es so, dass das Fahrrad montags bis freitags vor 19 Uhr nicht im Bus mitgenommen werden darf, selbst dann nicht, wenn der Bus fast leer ist und das Fahrrad niemanden stört.

StädteRegion schneidet schlecht ab
Bei insgesamt 60.000 Teilnahmen in 246 Städten in Nordrhein-Westfalen schneidet die StädteRegion Aachen – wo neben Eschweiler und Stolberg auch für die Städte Aachen, Baesweiler, Herzogenrath und Würselen Ergebnisse vorliegen – insgesamt eher schlecht ab. „In all diesen Orten werden zu schmale und zugeparkte Radwege bemängelt“, so ADFC-Kreisvorsitzender Marvin Krings, der ergänzt: „Leider wird oft nicht einmal die vorgesehene Mindestbreite für Radwege von 1,6 Metern eingehalten. Damit ein stressfreies Miteinander möglich wird, sind aber 2,3 Meter Breite nötig.“ Solch eine ist beispielsweise im Radentscheid Aachen festgeschrieben. Baesweiler schnitt bei dem Fahrradklima-Test in der StädteRegion mit der Gesamtnote 3,4 noch am besten ab. Damit landet die Gemeinde in den Städten mit 20.000 bis 50.000 Einwohnern bundesweit auf Platz 27 von 415.

Manuel Hauck