15.12.2021
1 Foto

Komitee-Präsident Norbert-Weiland: „Ergebnis ist eine Frechheit.“

Norbert Weiland, Präsident des Karnevals-Komitees der Stadt Eschweiler äußert sich zu den Ergebnissen der Gespräche zwischen Landesregierung und den Vertretern des organisierten Karnevals:

Zum gestrigen Treffen der Landesregierung (Staatskanzlei) mit Vertretern der Karnevalsverbände in NRW und den daraus publizierten Ergebnissen in den verschiedensten Medien nehme ich wie folgt Stellung.

Der Sitzungskarneval im kommenden Jahr wurde gestern nicht abgesagt!

Die o.a. Vertreter waren mit dem Auftrag aller Verbandspräsidenten NRW nach Düsseldorf gefahren, um bei der Staatskanzlei Unterstützung für die laufenden Session zu erhalten. Das heißt: Wenn es die pandemische Lage erfordert, sollten karnevalistische Saalveranstaltungen aus Sicherheitsgründen für unsere Besucher und aller Akteure sowie zum Schutz aller Gesellschaften vor finanziellen Forderungen von Künstlern, Musikern etc., von behördlicher Seite aus abgesagt werden

Das Ergebnis dieser Gesprächsrunde ist in meinen Augen schlicht und einfach eine Frechheit.

Nach Aussagen der Landesregierung war es nicht möglich, vom Anfang bis zum Ende der Session am 01.03.2022 ein durchgehendes generelles Verbot anzuordnen. Die Verantwortung wurde damit auf die Verbände bzw. die Gesellschaften übertragen denn jede Karnevals-Gesellschaft muss jetzt für sich selbst entscheiden, ob sie ihre Veranstaltungen absagt oder nicht.

Damit muss sie allerdings auch die komplette Verantwortung übernehmen und für die eventuellen finanziellen Forderungen selbst aufkommen.

Eine generelle Entscheidung der Landesregierung wurde erwünscht aber mit den gestrigen Aussagen setzt man uns und unsere Gesellschaften unter einen ganz enormen moralischen Druck. Was ist, wenn bei irgendeiner Veranstaltung etwas passiert? Wie beurteilt es die breite Öffentlichkeit, wenn Veranstaltungen durchgeführt werden? Fragen über Fragen – aber keine Antworten.

Durch Ministerpräsident Wüst wurde auf Nachfrage lediglich zugesichert, dass bei einer Selbstabsage zur Vermeidung finanzieller Nachteile die Vereine die Möglichkeit haben sich unter die existenten Rettungsschirme von Bund und Land zu begeben.

Gleichzeitig wurde allerdings eine Verschärfung der bestehenden Regeln der Corona-Schutzverordnung von Seiten der Landesregierung nicht ausgeschlossen, was somit dann wiederum sicherlich Auswirkungen auf alle unsere Veranstaltungen haben dürfte.

Rein in die Kartoffeln – raus aus den Kartoffeln!

In Eschweiler haben wir uns seit Anfang November, wenn Veranstaltungen durchgeführt wurden, strikt an die bestehenden Regeln der Schutzverordnung gehalten und alles Mögliche dafür getan, um unseren Besuchern und Akteuren den größtmöglichen Schutz zu bieten. Auch für die geplanten Saalveranstaltungen wurden schon entsprechende Maßnahmen getroffen, aber als Dank kommt dann so ein Ergebnis bei der Gesprächsrunde heraus.

Wie es weitergehen wird, kann ich zurzeit leider noch nicht sagen. Dies bedarf noch einer Vielzahl von hoffentlich klärenden Gesprächen.

Wir alle sind für unser Brauchtum ehrenamtlich tätig – von Seiten der Politik wird überall propagiert man müsse das Ehrenamt hegen, pflegen und fördern aber mit Entscheidungen wie der gestrigen tritt man das Ehrenamt mit Füßen und nimmt den Akteuren letztendliche jegliche Lust an ihrem Tun und Handeln.

Herzlichen Dank an die Landesregierung für ihre tolle Unterstützung und ein frohes Weihnachtsfest!

Eischwiele Alaaf

Norbert Weiland – Komitee-Präsident