09.07.2021
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Kostenlose Anbindung an Glasfaser nicht in Nothberg? Stadt antwortet.

Der Ausbau des Breitbandnetzes wird auch in Eschweiler umgesetzt, doch sorgt er für offene Fragen bei der CDU-Fraktion. Während die sogenannten „Weißen Flecken“ bei der Glasfaseranbindung gefördert werden, erhielten Haushalte in Nothberg Angebote von der Telekom, bei denen allein die Errichtung des Anschlusses 800 Euro betragen sollte. Was es damit auf sich hat, beantwortet die Stadtverwaltung.

Die Stadtverwaltung hat in diesem Jahr in Kooperation mit NetAachen begonnen, die Anbindung der sogenannten „Weißen Flecken“, bei denen es sich um Haushalte mit einer Breitbandanbindung von weniger als 30 Mbit/s handelt, zu verbessern. Die Umsetzung der Glasfaseranschlüsse wird mit Fördermitteln unterstützt, sodass die Immobilieneigentümer keine Kosten tragen müssen. Alle Eschweiler Schulen werden im Rahmen dieses Förderprogramms an ein modernes Glasfasernetz angebunden. Laut Breitbandatlas des Bundesministeriums verfügen jedoch rund 98 Prozent der Eschweiler Haushalte eine Anbindung von mindestens 100 Mbit/s, sodass bei dem „Weiße-Flecken-Programm“ nur rund 200 Haushalte in Frage kommen.

Mitte Juni hatte die CDU-Fraktion zu der Thematik eine Anfrage gestellt, nachdem Haushalte in Nothberg in den Bereichen Von-Bongart-Straße und Knippmühle von der Telekom ein Angebot für einen Glasfaseranschluss erhalten hatten. Laut den Christdemokraten betrugen die Kosten für einen Haushalt rund 800 Euro, während gleichzeitig innerhalb von zwei Wochen ein Vertrag abgeschlossen werden sollte, der ca. fünf Euro höher liegt als vergleichbare Monatsraten.

Auf die Fragen der CDU hat die Stadtverwaltung nun geantwortet und erklärt, dass man die Fördermöglichkeiten des „Weiße-Flecken-Programms“ ausgeschöpft habe. Die Bereiche Von-Bongart-Straße und Knippmühle sind auch nach dem „Grauen-Flecken-Programm“ nicht förderfähig, da dort die derzeitige Internetgeschwindigkeit 100 Mbit/s nicht unterschreitet. Das Angebot der Telekom, so die Stadt, sei ohne das Engagement der Verwaltung nicht erfolgt. Andere privatwirtschaftliche Anbieter seien an diesem relativ kleinteiligen Bereich nicht interessiert. Weiterhin führt die Verwaltung aus, dass mit der Anbindung an das Glasfasernetz mit einer Wertsteigerung einer Immobilie von rund 4.000 Euro zu rechnen sei. Rund die Hälfte der betroffenen Nothberger Haushalte haben das Angebot der Telekom angenommen und einen Glasfaseranschluss beantragt.

Im Fall der Ortsteile Kinzweiler, Hehlrath und St. Jöris war dagegen die Deutsche Glasfaser aktiv. Wie die Stadtverwaltung erklärt, wollte sich das Unternehmen neu auf dem Markt etablieren und hat die Anschlüsse unter der Bedingung kostenfrei ausgebaut und bereitgestellt, dass dort mindestens 40 Prozent der Haushalte eine langfristige vertragliche Bindung mit der Deutschen Glasfaser schlossen.

Grundsätzlich strebe man seitens der Stadtverwaltung an, bei Straßenbaumaßnahmen Synergien zu nutzen, indem gleichzeitig die Verlegung von Glasfaseranschlüssen erfolgt. In Zukunft wird man an der Breitbandstrategie festhalten. Für die zweite Jahreshälfte 2021 ist geplant, Kooperationsverträge zu schließen, um eine flächendeckende Glasfaseranbindung der bestehenden Gewerbegebiete zu erreichen.

Manuel Hauck