18.01.2022
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Die Pläne der Kupferstadt: „Ein besseres Stolberg als vor der Flut“

„Wer in der Kupferstadt Stolberg etwas bewegen möchte, der sucht die Herausforderung“, ist sich Bürgermeister Patrick Haas mit Blick auf die kommenden Jahre sicher. Zum Jahrespressegespräch verdeutlichte er, dass trotz aller akuten Aufgaben, die nach dem Hochwasserereignis weiterhin zu erledigen sind, die Zukunft angepackt werden muss.

Die Krise
Diesen Spagat gelte es zu meistern, war sich Bürgermeister Haas sicher und sieht in der schwierigen Zeit gleichzeitig die Chance, die Stadt in einen besseren Zustand als vor der Flut zu versetzen. Haas kann seine anfängliche Prognose, dass das Hochwasser im öffentlichen und privaten Bereich zusammengerechnet Schäden in Höhe von rund 1 Milliarde Euro verursacht hat, mehr und mehr bestätigt wissen. Mit seiner Verwaltung galt es gerade in den ersten Tagen nach dem Hochwasser, unzählige Probleme zu lösen. Die Betreuung in Kindertagesstätten, die Strom- und Wasserversorgung und der Verwaltungsbetrieb sind nur eine Auswahl dessen, was wiederhergestellt werden musste. Das Rathaus ist weiterhin nicht nutzbar und so sind sich der Bürgermeister und seine Beigeordneten Michael Ramacher und Tobias Röhm sicher, dass die Stadtverwaltung Monat für Monat die Lage neu sondieren muss, um ihren Dienst für die Bürger:innen zu gewährleisten. Dazu gehört beispielsweise auch, dass in Vicht und Zweifall Außenstellen eingerichtet wurden.

Die Hoffnung
Gerade in dieser schwierigen Phase, die durch die Pandemie zusätzliche Belastung erfährt, blickt man in Stolberg aber ebenfalls hoffnungsvoll in die Zukunft. Am Weihnachtsmarkt festzuhalten, war für Haas ein Herzensanliegen, um den Menschen Freude und Normalität zurückzubringen. Die Weichen für morgen möchte er nicht nur stellen, indem der Schwerpunkt Digitalisierung angepackt wird. Mit neuen Außendienst-Mitarbeitern des Ordnungsamts soll der Dienst nachts ausgeweitet werden, um die Polizei zu unterstützen. Die Entwicklung der Förderschule Talstraße wird vorangetrieben, neue Kindertagesstätten werden gebaut und die Unterkunft am Kelmesberg wird neu errichtet. Zudem steht in den kommenden Monaten die Entwicklung von „Zinkoli“, dem letzten größeren Gewerbegebiet auf Stolberger Boden, an und ebenso umgesetzt wird der Ausbau des Radwegenetzes. Die Steigerung der Attraktivität von Stolberg soll nicht nur mit dem Ausbau der städtischen Veranstaltungen erreicht werden, auch als Arbeitgeber möchte die Stadt ein Anziehungspunkt sein.

„Wir brauchen Personal.“

Unumwunden gab Bürgermeister Patrick Haas zu, dass – selbst wenn Gelder im Rahmen des Wiederaufbaus nach dem Hochwasser und weitere Fördermittel fließen – die Stadt auf neues und engagiertes Personal angewiesen sei, da die ganzen Vorhaben und der Wiederaufbau auch umgesetzt werden müssen.

Manuel Hauck