Elfter im Elften: Sonnenschein und Unbeschwertheit zum großen Comeback

Obwohl pünktlich und traditionsgemäß um 11:11 Uhr der Startschuss fiel, war der Marktplatz am vergangenen Freitag zum Countdown schon proppenvoll. Die Jupp Carduck Gesellschaft freute sich, bei strahlendem Sonnenschein den Karnevalsauftakt mit tausenden Jecken zu zelebrieren.

Einmal mehr bewies die Mittelstadt an der Inde, dass sie mehr als karnevalsverrückt ist und ihr Elfter im Elften in der Region als „Feiertag“ einzigartig ist, denn: Keine andere Stadt – nicht einmal das große Aachen, höchstens Köln – zelebriert den Startschuss in einem solchen Ausmaß.

Kunterbunt und frohen Mutes ließ jener Tag die Durststrecke der Corona-Pandemie in Vergessenheit geraten. Karnevalskomitee-Präsident Norbert Weiland beschrieb es bei einer anderen Veranstaltung am Samstag so: „Ich hatte Gänsehaut!“

Das Programm versprach schon im Vorhinein Vielfalt: Zwar konnte die Band BOHEI aufgrund der Erkrankung ihres Frontsängers kurzfristig nicht auftreten, doch der musikalisch-tänzerische Reigen ließ keine Wünsche offen. Traditionell eröffneten die Inde-Singers mit dem Lied der Jupp Carduck Gesellschaft den Elften im Elften, ehe sich Bands und Tanzgruppen die Klinke in die Hand gaben. Stabelsjeck, Puddelrüh, Alleinunterhalter Peter-Heinz Arnolds, De Halunke und die Nothberger Fanfarentrompeter ließen die Massen ebenso feiern wie die Tanzgarde der KG Eefelkank und das Weisweiler Tanzcorps Höppe Kroetsch. Selbst Solist HaPe Jonen, der für BOHEI kurzfristig einspringen konnte, trug ebenfalls zum bunten Strauß närrischen Frohsinns bei.

Das designierte Prinzengespann Stefan Biermann und Achim Schuster strahlte mit der Sonne um die Wette, umringt von Eschweilers ehemaligen Prinzen und Zeremonienmeistern. Und auch Bürgermeisterin Nadine Leonhardt, frisch aus der Corona-Quarantäne, war mehr als froh, dass ihre Stadt wieder den offiziellen Karnevalsauftakt wie gewohnt feiern konnte.

Neben der Jupp Carduck Gesellschaft, die 2011 gegründet auf ihr elfjähriges Bestehen blickte, fanden ebenso abseits der Bühne besondere Jubiläen statt. So rundete Weisweiler Urgestein Doris Römer auf die 70 und bekam auf dem Marktlatz ein übergroßes Herz, ähnlich wie im Mai, geschenkt. Jecken Hochzeitstag feierten zum einen Sigrid und Arno Hennicken von der Ulk Hehlrath, die sich am 11.11.2011 pünktlich um 11:11 Uhr das Ja-Wort im Eschweiler Rathaus gaben und anschließend bei der Premiere auf dem Marktplatz mit von der Partie waren. Zum anderen vollendeten Andrea und Christian Warmuth von den Blauen Funken in ihrer Ehe die erste Schnapszahl. Die von ihrem Verein die „Ösis“ genannten leben mittlerweile in Kärnten und nahmen auch am vergangenen Wochenende wieder eine weitere Reise auf sich, um den Eischwiele Fastelovend zu feiern.

Manuel Hauck