14.01.2022
1 Foto

Erste Ergebnisse der Bodenuntersuchungen in Hausgärten: „Meistens keine Flut-Belastung“

Sind die Böden nach dem Hochwasserereignis belastet? Dieser Frage geht das Umweltamt der StädteRegion Aachen auf den Grund. Nachdem Stichproben in von der Flut betroffene Hausgärten entnommen wurden, liegen die Auswertungen nun vor.

„In den meisten Fällen gibt es bei den Gartenböden keine Auffälligkeiten, die auf das Hochwasser zurückzuführen sind“, so das Umweltamt der StädteRegion Aachen. Dort, wo die Flut allerdings sogenannte „Schwemmfracht“ abgelagert hat, waren häufig Anreicherungen mit Schwermetallen und Mineralölkohlenwasserstoffen zu finden. Bei Schwemmfracht handelt es sich um Sedimentablagerungen, die das reißende Wasser im Umland des Flusses aufgewirbelt und verteilt hat – auch auf von Hochwasser betroffenen Grundstücken in der StädteRegion Aachen. Dass Sedimente vor allem rund um Stolberg und Eschweiler Schwermetalle enthalten, ist historisch bedingt und hängt mit der langjährigen Gewinnung und Verarbeitung von natürlichen Erzvorkommen in der Region zusammen. Hinzu kam Heizöl aus zerstörten Behältern, welches sich mit dem Flutwasser gemischt hat und verteilt wurde.

„In der Schwemmfracht liegen die vorgefundenen Schwermetallbelastungen in einer Größenordnung der in Stolberg und Eschweiler hinreichend bekannten Bodenbelastungen“, sagt Barbara Schilling, die Leiterin des Umweltamtes der StädteRegion Aachen. Die Schwemmfracht sollte, wenn nicht bereits geschehen, möglichst von den betroffenen Flächen entfernt werden. Wurde die Schwemmfracht vom darunter liegenden Gartenboden entfernt, ist nach aktuellem Kenntnisstand von einer akuten Gefährdung nicht mehr auszugehen. Die Beprobung der darunterliegenden Gartenböden zeigt, dass die festgestellten Gehalte der Mineralölkohlenwasserstoffe unterhalb der vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen vorgegebenen Grenzwerte liegen.

Wer den Boden im eigenen Garten vorsichtshalber untersuchen lassen möchte, sollte damit ein zertifiziertes Labor oder einen Gutachter beauftragen, damit die Proben korrekt entnommen werden. Bei Fragen steht Dirk Urbanke vom Umweltamt der StädteRegion Aachen zur Verfügung, telefonisch unter 0241/5198-7040 oder per E-Mail an dirk.urbanke@staedteregion-aachen.de.

Weiterführende Informationen zum Umgang mit überfluteten Flächen finden Sie im Internet auf der Homepage des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen in der Rubrik „FAQ zur Flächennutzung nach der Überschwemmung“: zur Homepage. Parallel zu den Beprobungen von Hausgärten wertet die StädteRegion derzeit die Daten aus einem weiteren Projekt aus, in dem in Zusammenarbeit mit den Städten Stolberg und Eschweiler sensible Flächen, zu denen Kitas und Kinderspielflächen gehören, untersucht wurden.

Redaktion