01.02.2022
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Freibad: Traglufthalle soll beide Becken überdachen

Dem Hallenbad an der Jahnstraße steht bekanntermaßen ein langwieriger Wiederaufbau bevor. Es gibt allerdings sehr vielversprechende Anzeichen, dass die Eschweiler:innen noch in diesem Jahr wieder einen ganzjährigen Badebetrieb in Anspruch nehmen können. Die Planungen für ein Tragluftdach im Freibad Dürwiß werden konkreter.

Die luftdichte und elastische Hülle, die dauerhaft von einem energiesparenden Gebläse aufrechterhalten wird, soll sogar beide Becken überdachen. „Schwimmer- und Nichtschwimmerbecken sollen entweder eine große gemeinsame Traglufthalle erhalten oder zwei einzelne, die durch Gänge miteinander verbunden sind“, schildert Hermann Gödde, der Technische Dezernent der Stadt. Die Auswahl der Lösung hänge von den Kosten und der Machbarkeit ab, schließlich stehen die Becken schräg zueinander, was die Umsetzung etwas erschwere. Ein Fachbüro aus Gelsenkirchen unterstütze die Stadt bei den Planungen.

Der Klub Wasserfreunde Delphin hatte (erstmals in der Filmpost-Ausgabe vom 22.09.2021) nach der Zerstörung des Hallenbads mehrfach den dringenden Wunsch geäußert, zumindest das Schwimmerbecken in Dürwiß auch für die Winterzeit benutzbar zu machen – für die Bevölkerung und den eigenen Vereinsbetrieb. Mit der jetzt vorgesehenen Realisierung geht die Verwaltung einen Schritt weiter. Gödde: „Früh- und Freizeitschwimmer, Familien, Vereine – jeder Interessierte soll die Möglichkeit zum ganzjährigen Schwimmen bekommen. Besonderen Wert legen wir darauf, dass das Schulschwimmen wieder stattfinden könnte. Es ist für die Gesellschaft nicht zu verachten, wenn eine Generation voller Nichtschwimmer droht.“

Die Traglufthalle soll gemietet oder geleast werden, bis das Hallenbad öffnen kann. Im Winter käme sie zum Einsatz; im Sommer gibt es in Dürwiß hingegen den bekannten Freibadbetrieb. Im städtischen Wiederaufbauplan nach dem Hochwasser wurde die temporäre Überdachung mit Gesamtkosten von 2,9 Millionen Euro veranschlagt. Die Bezirksregierung habe signalisiert, dass Fördergelder an die Stadt fließen könnten. In der Stadtratssitzung am 10. März wird das Vorhaben präsentiert. Sollte der Rat zustimmen, würden anschließend die Unternehmen beauftragt, die im Sommer während der Freibadsaison mit den Baumaßnahmen beginnen könnten. „Dinge wie Beleuchtung, Brandschutz und Fluchtwege wollen vorbereitet sein. Wir möchten im Oktober oder November eine betriebsbereite Halle haben“, verdeutlicht Gödde.

Tim Schmitz