05.03.2022
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Handball-Showdown für die ESG

Für die Handballer geht es um alles: Die nach der regulären Saison punktgleichen Eschweiler SG und HSG Refrath/Hand II treffen am Sonntag ab 15 Uhr in einem Entscheidungsspiel aufeinander. Der Gewinner zieht als achtes Team in die Meisterrunde ein und hat zugleich den Landesliga-Klassenerhalt sicher. Der Unterlegene muss den Gang in die Abstiegsrunde antreten und bekommt da – je nachdem, wie viele Mannschaften aus höheren Ligen absteigen – eventuell noch nicht mal die Chance, die Rückstufung in die Kreisliga zu verhindern. Dementsprechend groß sind die Bedeutung des Duells und der Wunsch der ESG nach Unterstützung der Eschweiler Zuschauer. Neutraler Spielort ist Herzogenrath-Merkstein (Halle der Gesamtschule, Kreuzung An der Herrenstraß / Geilenkirchener Straße). „Das sind nur 18 Kilometer. Wir hoffen, dass die Halle mit unseren Fans gefüllt und das entscheidende Match zu einem lautstarken Heimspiel für uns wird“, formuliert Trainer und Vorsitzender Michael Weber einen Appell. Ein zusätzlicher Anreiz: Die Erlöse aus Eintritt und Getränkeverkauf werden für Hilfsgüter für Menschen in der Ukraine eingesetzt.

Die reguläre Saison beendeten ESG und Refrath/Hand jeweils mit 17:11 Punkten. Weil darüber hinaus das direkte Duell in Refrath, einem Stadtteil von Bergisch Gladbach, im September unentschieden ausging (22:22), ist nun der Showdown nötig. Die ESG hätte diesen gerne vermieden. Die Chance dazu bot die Begegnung beim Tabellennachbarn BTB Aachen III am letzten Spieltag der regulären Saison. Einen fairen Vergleich gab es dort allerdings nicht. Das ESG-Lager meldete mehrere Corona-Fälle. Sonst bekam die betroffene Mannschaft stets Zeit für die Rückkehr der Erkrankten. Eschweiler hingegen wurde nur zwei Tage nach dem eigentlichen Termin zum Antritt gezwungen, weil die reguläre Saison abgeschlossen werden sollte. Bedenklich, da die verbliebenen Spieler zwar am Tag selbst negative Selbsttests vorlegen konnten, aber mit den Infizierten gemeinsam trainiert hatten. Drei Akteure aus der 2. Mannschaft und der A-Jugendliche Philipp Schwartz halfen aus. Bis zur Halbzeit war man trotz allem das bessere Team, unterlag aber letztlich deutlich mit 19:29.

Inzwischen sind die Infizierten wieder an Bord und machten auch zwei Trainingseinheiten mit. Bis auf Jonas Boese und Karsten Krahe stehen alle für das Endspiel am Sonntagnachmittag zur Verfügung. Ob Gegner Refrath Unterstützung aus seiner 1. Mannschaft (Oberliga) erhält, kann die ESG nicht beeinflussen, wohl aber, selbst an die Leistungsgrenze zu gehen. Weber: „Wir wollen alles geben, was möglich ist – und mehr.“ 

Tim Schmitz