19.05.2022
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Mit Wiederaufbau erhalten 5.900 Haushalte die Chance für Glasfaser

„Eine gute Anbindung an die Autobahn reicht nicht mehr aus“, ist Bürgermeisterin Nadine Leonhardt überzeugt, dass schnelle Internetverbindungen mittlerweile zum einem Standortfaktor gehören, auf den vor allem, aber nicht nur Unternehmen achten.

Der Glasfaserausbau wird nun mit dem Wiederaufbau verbunden, denn die durch die Flut zerstörte Festnetz-Technik, die Kupferleitungen, werden dabei nur provisorisch instandgesetzt und durch modernes Glasfasernetz ersetzt. Ziel ist es, dass die Haushalte mit einer Datengeschwindigkeit von einem Gigabit pro Sekunde ausgestattet werden. Dafür lässt die Telekom am 6. Juni den Startschuss in der Eschweiler Innenstadt fallen, nachdem dieser nun bereits symbolisch mit einem Spatenstich in der Marienstraße erfolgte. Weitere betroffene Stadtteile wie Aue und Weisweiler werden anschließend ebenfalls berücksichtigt.

2.000 Gebäude, 5.900 Haushalte, 35 Kilometer Tiefbau und 225 Kilometer Glasfaserkabel – das sind die nackten Zahlen des Internet-Ausbaus, die Herbert Müller, Teamleiter Breitband bei Deutsche Telekom Technik GmbH, nennt. Anja Wilhelm, aus dem Bereich Konzernbevollmächtigte Telekom Region West, ergänzt: „In allen Flutgebieten waren 100.000 Anschlüsse zerstört. In Eschweiler konnten wir das Mobilfunknetz relativ schnell wieder intakt setzen. Bei dem Netz, das die Hausanschlüsse versorgt, dauerte es etwas länger, sich einen Überblick über die Schäden zu verschaffen.“ Nun erfolgt der sogenannte „Fiber-to-the-Home-Ausbau“, bei dem das Glasfaser-Kabel nicht mehr im Verteilerkasten am Straßenrand endet, sondern bis ins Gebäude gezogen werden muss.

Was bedeutet das für die Menschen?
Um die Menschen mit Glasfaseranschlüssen zu versorgen, muss die Telekom deren Privatgrund betreten. Dafür benötigt das Unternehmen die Genehmigung der jeweiligen Eigentümer:innen. Mieter:innen können aber auch den Anstoß geben, wenn sie sich bei der Telekom melden. „Beim Wiederaufbau kann die Immobilie nun aufgerüstet werden, indem sie für die Nutzung von Glasfaser vorbereitet wird“, so die Telekom, da der Hausanschluss in den meisten Fällen von der Straße ins Gebäudeinnere führt und im Hausanschlussraum endet. Somit ist es sinnvoll, dass beim Wiederaufbau der eigenen Immobilie entsprechende Kabelkanäle mitverlegt werden.

Der Hausanschluss ist für die Menschen kostenfrei und das neue Glasfasernetz wettbewerbsoffen, sodass die Anwohner:innen nach Abschluss der Bauarbeiten den Internetanbieter frei wählen können. Ein Jahr wird für den Ausbau kalkuliert, während die Telekom zusichert, dass spätestens nach 18 Monaten alle neuen Anschlüsse in Eschweiler in Betrieb gehen können. Gemeinsam mit der VolkerWessels Telecom Deutschland GmbH und in enger Abstimmung mit der Stadtverwaltung wird der Glasfaserausbau umgesetzt.

Wie werde ich informiert?
Ab sofort erhalten alle betroffenen Grundstückseigentümer:innen Post mit Informationen zum Ausbau und zur Registrierung der eigenen Immobilie. Im Internet kann man zudem nachschauen, ob man in dem betroffenen Bereich wohnt und wie der Zeitplan beim Ausbau ist: zum Informationsportal.

Manuel Hauck