08.08.2023
1 Foto

Am Mittwochabend steigen die verlegten Endspiele

Das gab es noch nie in 32 Jahren Eschweiler Fußball-Stadtmeisterschaft: Wegen der anhaltenden Regenfälle wurden die Finalspiele am vergangenen Sonntag abgesagt und verlegt. Sie finden am Mittwoch, 9. August, im Waldstadion (Barbarastraße) statt. Um 18:30 Uhr bestreiten FV Eschweiler und Falke Bergrath die Partie um den Titel bei den Frauen und um 20:00 Uhr kämpfen die beiden Männer-A-Ligisten Falke Bergrath und FC Eschweiler um den Stadtpokal.

„Der Naturrasen litt sehr unter den Niederschlägen der letzten Woche. Eine Austragung am Sonntag hätte keine regulären Spiele ermöglicht und ein großes Verletzungsrisiko für die Aktiven bedeutet“, erläuterte Wilfried Pütz, der Vorsitzende des Ausrichters Rhenania Eschweiler. Die Turnierleitung suchte umgehend nach einer Lösung. Der Mittwoch konnte dem Rasen etwas Ruhe garantieren und von allen vier beteiligten Mannschaften kurzfristig zugesagt werden. Bergraths Trainer Torsten Hansen kommentierte: „Natürlich startet am kommenden Wochenende die Liga. Aber wir wollen auch das Turnier beenden. Es ist gut für den vom Wetter gebeutelten Ausrichter, der am Mittwoch hoffentlich viele Zuschauer empfängt, und den Eschweiler Fußball, dass es sportliche Entscheidungen gibt.“

Zum ersten Mal wird also das Finale unter Flutlicht angepfiffen. In beiden Endspielen ist Bergrath der Favorit. Bei den Frauen treffen die erfahrenen Bezirksliga-Spielerinnen auf die seit einem halben Jahr an der Kreisliga teilnehmenden FV-Mädels. Die Falke-Männer, die jederzeit beschlagene Akteure von der Bank nachschieben konnten, gewannen bisher ungefährdet jedes Spiel im Turnier. Einzig bei der Lohner Defensivtaktik im Halbfinale dauerte es länger, ehe der designierte Torschützenkönig Sascha Schoenen (insgesamt sieben Treffer) zum Traumsolo gegen fünf Rhenanen ansetzte. Der FCE hingegen hat bislang in keinem Spiel durchgängig überzeugt: Glück gegen einen ineffizienten FV, unterlegen gegen Bergrath und gegen den kampfstarken C-Ligisten Hehlrath eine Zwei-Tore-Führung hergegeben. Trotz Straftrainings vor dem Halbfinale verfielen die Indelöwen darin erneut in das Muster, nur lange Bälle auf Sven Nowak zu schlagen, sobald der Berger Preuß Druck aufbaute.

Die Preußen gewannen zuvor Gruppe B ohne Gegentor, präsentierten sich strukturiert und spielfreudig. St. Jöris begann ordentlich, scheiterte aber entscheidend an der Lohner Routine. Die Lohner, die zuerst einen Feldspieler ins Tor stellen mussten, zauberten während der Woche wieder drei Neuzugänge aus dem Hut, um nach dem Aderlass konkurrenzfähig in die Bezirksliga-Saison zu gehen. Chancenlos blieb die gastgebende Rhenania. Dafür schoss ihr Spielertrainer Dragan Culibrk mit einem direkt verwandelten 40-Meter-Freistoß ein bemerkenswertes Tor. Ohnehin gab es viele Treffer (36 Tore in der Vorrunde waren doppelt so viele wie in den beiden Vorjahren) sowie Spannung und nicht nur viel Regen bei der Stadtmeisterschaft.

Es erschienen dank der trockenen Plätze unter den Bäumen immerhin im Schnitt 175 Zuschauer. Dennoch stellten sich die Rhenanen ihr 110-jähriges Vereinsjubiläum natürlich anders vor. Die Helfer des Traditionsclubs murrten jedoch nicht und stehen auch am Mittwochabend tatkräftig bereit – bei den ersten verzögerten Titelentscheidungen der Geschichte.

Tim Schmitz