09.08.2023
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Schoenen und Bal schießen Bergrath zur Titelverteidigung

Ans Jubeln, wie hier nach dem 1:0 im Finale, waren die Falken im Waldstadion gewöhnt. Sie gewannen jedes Spiel der Stadtmeisterschaft. Foto: Julia Sahr

Falke Bergrath ist die Nummer eins im Eschweiler Fußball. Nach den Frauen siegten auch die Männer im Finale um die Stadtmeisterschaft. Die Mannschaft von Trainer Torsten Hansen stellte die beste Elf der Turnierwoche.

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Finale: Falke Bergrath - FC Eschweiler 2:0

Schon vor dem Anpfiff am Mittwochabend brandete Applaus von vielen der 360 Zuschauer im Waldstadion auf, als die Verdienste von Willi Greven gewürdigt wurden. „Mr. Stadtmeisterschaft“ begründete im Jahr 1990 federführend die Eschweiler Fußball-Stadtmeisterschaft mit und gehörte seitdem der Turnierleitung an. Nun möchte der 81-Jährige kürzertreten und wurde, für ihn überraschend, von seinen Kollegen zum Ehrenmitglied des Organisationsteams der Stadtmeisterschaft ernannt.

Im Endspiel zwischen den A-Ligisten waren zunächst vorrangig die Bergrather am Drücker. Durch ihren Offensivdrang wurde der Gegner meist in der eigenen Hälfte gehalten. Ein ruhender Ball des FCE sorgte aber für Gefahr: Bergraths Schlussmann Marc Kuropka lenkte Sven Nowaks 25-Meter-Freistoß über die Latte (18.). Dass das Finale um die Krone an der Inde stets mit einem Schiedsrichtergespann bestritten wird, machte sich bemerkbar: Die Assistenten an den Seitenlinien, Simon Panek und Konstantin Dubar, mussten oft die Fahne heben, weil die Angreifer ins Abseits rannten. Keine Diskussionen gab es bei Falkes Führungstor in der 29. Minute: Hassan Koubaa tankte sich über links durch, der Abpraller landete bei Sascha Schoenen, der von der Strafraumgrenze ins rechte untere Eck verwandelte. Beide Mannschaften wählten den Vorwärtsgang. Hier wurde Nowak geblockt (33.), drüben setzte Ihsan Bal das Leder übers Gehäuse (38.) – das Finale war temporeich. Und hätte sich wohl noch interessanter entwickelt, wenn Bergraths fleißiger Abräumer Ibrahim Bal nicht die Kugel von Marvin Dammers‘ Fuß weggespitzelt hätte (53.). Praktisch im Gegenzug fiel das 2:0: Hassan Koubaa lieferte die Hereingabe von rechts, Ihsan Bal kontrollierte den Ball und versendete ihn in die lange Ecke (55.).

Das Flutlicht-Match legte fortan an Aggressivität zu. Das bedeutete mehr Arbeit für Referee Janik Mallmes, der in den zweiten 45 Minuten sieben Mal den gelben Karton zückte, und leider auch für die medizinischen Abteilungen. Simon Schmidt (FCE) musste sich mit Verdacht auf eine Außenbandverletzung auf dem Weg ins Krankenhaus begeben. Während Falke-Stürmer Marvin Meurer es verpasste, den Sack zuzumachen (77., Parade von Marcel Jesse), spielten die Indelöwen couragierter als noch bei den vergangenen Auftritten. Sie konnten aber nicht mehr ernsthaft gefährlich werden. Nur ein Nowak-Freistoß strich am Kasten vorbei (87.). Nach einem Lattenkopfball von Bergraths Philipp-Aaron Nießen (90.+2) jubelten die zahlreichen Falke-Anhänger. „Über das gesamte Turnier sind wir aus meiner Sicht der gerechte Sieger. Die geglückte Titelverteidigung macht uns sehr stolz“, sagte Trainer Torsten Hansen. Sein Gegenüber beim FCE, Jörg Frings, gratulierte fair: „Bergrath hat es verdient. Wir haben es allerdings besser gemacht als zuletzt und waren in den drei direkten Duellen während der Vorbereitung heute erstmals ein echter Gegner.“ Renate Jansen vom Veranstalter Sparkasse wusste: „Am Sonntagabend treffen beide Mannschaften ja zum Ligastart erneut aufeinander. Es wird spannend, wie es dann ausgeht.“ Sie und Bürgermeisterin Nadine Leonhardt dankten dem Organisationsteam, den Schiedsrichtern und den engagierten Helfern des Ausrichters Rhenania Eschweiler. Diese waren in der letzten Woche vom vielen Regen gebeutelt, was in der Verlegung der Endspiele gipfelte.

Der Sparkassen-Torjägerpreis ging übrigens an den Goalgetter des alten und neuen Stadtmeisters. Die acht Turniertreffer von Sascha Schoenen markierten den viertbesten Wert der Geschichte – hinter Stefan Tümmler (2005, Germania Dürwiß, 9 Tore), Dusan Horvath (1997, ESG, 10) und Rekordhalter Radovan Cupic (1993, Germania Dürwiß, 11). Die 32. Sommer-Stadtmeisterschaft im Waldstadion – sie war ein Bergrather Erfolg auf ganzer Linie.

Tore: 1:0 Sascha Schoenen (29.), 2:0 Ihsan Bal (55.)

Tim Schmitz