22.03.2024
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700 + 300: Bündnis für Demokratie stellt sich auf Marienstraße und Markt gegen Rassismus

„Eschweiler ist vielfältig und so soll es auch bleiben“, dieser Auffassung ist das Bündnis „Mir stonn zesamme für Demokratie“. Nachdem es im Januar eine große Kundgebung mit über 3.000 Teilnehmern durchgeführt hatte, nahm das Bündnis nun den „Internationalen Tag gegen Rassismus“, der 1966 von den Vereinten Nationen ausgerufen wurde, zum Anlass für eine neue Aktion.

Bereits am vergangenen Donnerstagmorgen zeigte sich ein ungewohntes Bild auf dem Platz vor Peek & Cloppenburg in der Marienstraße. Rund 700 Schüler, darunter Jugendliche der Realschule, des Städtischen Gymnasiums, der Gesamtschule und der Liebfrauenschule sowie Kids aus dem OGS-Bereich vom Kinderschutzbund beteiligten sich an der Initiative. Hunderte Blätter wurden mit Statements verziert, die die Überzeugung zum Ausdruck brachten, warum eine heterogene Gesellschaft mit einer Vielfalt unterschiedlicher Menschen gut ist.

Die Resonanz war überwältigend, zogen einige der Bündnispartner, allen voran Sprecher Wilfried Schmitz, ein positives Fazit. Schmitz war es auch, der dann am Abend auf dem Marktplatz die zentrale Kundgebung eröffnete. Dabei wurden die am Morgen auf der Marienstraße gestalteten Blätter gegen Rassismus aufgehangen.

Zu Beginn hielten Bürgermeisterin Nadine Leonhardt (SPD), Schülerin Amira vom Städtischen Gymnasium sowie Bouchra Baboua, Migrationsberaterin bei der AWO, Reden, die ein ernstes Thema hatten und doch Optimismus ausstrahlten. Die Vortragenden machten auf diskriminierende Tendenzen in der Gesellschaft aufmerksam. Bouchra Baboua appellierte zum einen, dass man sich in sein Gegenüber versetzen solle, um zu reflektieren, ob man sich selbst so behandelt fühlen möchte. Zum anderen solle der Begriff Rassismus nicht missbraucht werden. Die Migrationsberaterin der AWO zog Fazit, dass Empathie gefragt sei, damit die Menschen in einer offenen und von Rassismus freien Gesellschaft leben können.

Applaus brandete bei der Kundgebung auf. Kurz vor sieben Uhr wurde aus Respekt vor der Fastenzeit ein muslimischer Sänger auf die Markttreppe gelassen, der den Zeitpunkt des Fastenbrechens einläutete. Anschließend wurden Datteln verteilt, während die Glocken der St. Peter und Paul-Kirche den Abschluss der Kundgebung markierten. Am Ende hielten die rund 300 Teilnehmer (Kerzen)Lichter als Zeichen gegen Rassismus und für Demokratie in die Höhe.

Manuel Hauck

 

Mitglieder des Bündnisses:
Weitere Organisationen und Institutionen sind seit der ersten Kundgebung im Januar hinzugekommen. Das Bündnis „Mir stonn zesamme für Demokratie“ besteht aktuell aus: Eschweiler Stadtverbände der SPD, CDU, Bündnis 90/Die Grünen, FDP und DIE LINKE, Wählergemeinschaften/-Gruppen „Eschweiler BASIS“ und „SO! Eschweiler“, Integrationsrat, Gewerkschaften IGBCE und ver.di, Schulen Städtisches Gymnasium, Gesamtschule Waldschule, Realschule Patternhof und Bischöfliche Liebfrauenschule, Katholische und Evangelische Kirche, NaturFreunde Eschweiler, AWO Aachen-Land, Citymanagement Eschweiler, Karnevals-Komitee der Stadt Eschweiler, Karnevalsmuseum, Kinderschutzbund Eschweiler und Berg Tabor e.V..